Explosion – aber nicht nach Plan
China bleibt der größte Markt für Elektro- und Hybridfahrzeuge – mit über 12 Millionen Neuzulassungen im Jahr 2024.
Doch der rasante Anstieg hat Schatten. BYD, globaler Marktführer, produziert auf Hochtouren – und häuft inzwischen einen Überhang von mehr als 340.000 nicht verkauften Fahrzeugen an – exakt so viel wie im gesamten Jahr 2024. Die Produktion läuft weiter, die Nachfrage stagniert.
Billigststrategie mit Risiken
Dieser Überschuss beruht zu einem großen Teil auf massiven Subventionen und wettbewerbsverzerrenden Preisstrategien.
Die Folge: andere Hersteller geraten unter Druck, Qualität und Margen sinken. Schlimmer noch: Verkaufspraktiken, die kaum Nachhaltigkeit bieten und den Markt verzerren.
Export als Rettung – aber keine Garantie
BYD versucht, die Überhänge ins Ausland zu schicken – nach Europa, Südamerika, Afrika. Doch der Plan steht auf wackeligen Füßen. Handelskonflikte, EU-Strafzölle und Skepsis gegenüber chinesischer Technologie bremsen die Expansion. Vom einstigen Innovationsmythos bleibt immer weniger.
Blase schafft Blase
Die E‑Auto-Industrie in China wirkt aufgebläht: Hersteller fahren Preise in den Keller, fördern Massenproduktion – und erzeugen genau das, was sie fürchten: eine Blase. Vergleichsweise schwächer aufgestellte westliche Unternehmen wie VW und Daimler beobachten die Entwicklung mit Sorge. Ein globaler Dominoeffekt ist nicht auszuschließen.
Vom Wachstumsstar zum Warnsignal
BYD gilt als Kronzeuge für Chinas E‑Auto-Erfolg. Doch die aktuellen Zahlen legen nahe, dass Wachstum allein nicht genügt – wenn Absatz und Nachfrage nicht Schritt halten. Der Überhang an unverkaufter Ware könnte zu Preiskämpfen, Gewinnverlusten und langfristigem Imageschaden führen.
Der große Knall steht möglicherweise erst bevor – und BYDs Entwicklung ist ein erneut warnendes Signal: Auch eine vermeintlich boomende Technologie kann unter fragwürdiger Subventionspolitik und Überproduktion zerbrechen.
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