28. August, 2025

Börse

ETF des Monats: Südafrika-Fonds zwischen Goldrausch und Politikrisiko

Der einzige Südafrika-ETF am Markt glänzt mit 87 Prozent Plus in fünf Jahren. Rohstoffboom, digitale Wachstumsstorys und eine lockere Geldpolitik treiben die Kurse. Doch Anleger sollten genauer hinschauen – es gibt Fallstricke.

ETF des Monats: Südafrika-Fonds zwischen Goldrausch und Politikrisiko
Rekord am Kap: Der FTSE/JSE All Share Index übersprang im August erstmals die Marke von 100.000 Punkten – ein Verzehnfacher seit 2005. Politische Instabilität und schwache Infrastruktur könnten das Wachstum jedoch jederzeit abbremsen.

Gold, Platin, Kupfer – Südafrikas altes Erfolgsrezept

Südafrika lebt von seinen Rohstoffen. Gold, Platin, Palladium und Eisenerz sichern seit Jahrzehnten Devisen und Arbeitsplätze. Der aktuelle Goldboom spült Minenriesen wie Gold Fields, AngloGold Ashanti und Impala Platinum Rekordgewinne in die Kassen. Für Investoren im ETF bedeutet das Rückenwind – und zwar kräftig.

Die Börse in Johannesburg eilt von Rekord zu Rekord: Erstmals knackte der FTSE/JSE All Share Index die Marke von 100.000 Punkten. Seit 2005 hat sich der Index damit verzehnfacht. Allein 2025 liegt der Zuwachs schon bei über 20 Prozent.

Mehr als nur Bergbau: Südafrika digitalisiert sich

Was viele Anleger übersehen: Südafrika ist nicht nur Rohstoff. Telekomkonzerne wie MTN Group und Vodacom profitieren von einer jungen, mobilen Bevölkerung und milliardenschweren Investitionen in 5G und Breitband.


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Und dann ist da noch Naspers – Südafrikas wertvollster Konzern, dessen Beteiligung an Tencent (24,3 Prozent über Prosus) ein gigantisches Asset darstellt. Parallel baut Naspers ein globales E-Commerce-Imperium auf, investiert in KI-Start-ups, Payment-Lösungen und digitale Lernplattformen. Mit knapp 17 Prozent Indexgewicht ist Naspers das Schwergewicht des ETF.

Der Fonds im Detail

Der iShares MSCI South Africa UCITS ETF (ISIN: IE00B52XQP83) bildet 29 Aktien ab, darunter die dominanten Rohstoffriesen, Naspers sowie Finanzwerte. Rund 85 Prozent der südafrikanischen Börsenkapitalisierung sind damit abgedeckt.

  • Performance: +87 % in fünf Jahren, das entspricht im Schnitt über 13 % Rendite p.a.
  • Volatilität: 19 %, also deutlich höher als bei globalen Standardindizes.
  • Drawdown: Maximal 17 % in den letzten Jahren – akzeptabel angesichts der Schwankungen in Schwellenländern.
  • Dividendenrendite: Ø 3 %, allerdings thesaurierend.
  • Kosten: 0,65 % TER – für einen ETF dieser Größe überdurchschnittlich hoch.
Attraktive Bewertungen, hohes Risiko: Mit einem KGV um 10 wirken südafrikanische Aktien günstig. Doch die Volatilität des ETFs liegt bei fast 20 % – deutlich höher als bei vergleichbaren Schwellenländerfonds.

Chancen und Risiken

Pro:

  • Starke Rohstoffbasis mit Gold, Platin und Eisenerz.
  • Digitalisierungsschub und Konsumwachstum dank junger Bevölkerung.
  • Niedrige Bewertungen: Ø KGV um 10.
  • Attraktive Dividendenrenditen.

Contra:

  • Politische Risiken: Korruption, Stromkrisen und fragile Institutionen belasten das Vertrauen.
  • Währungsrisiko: Der südafrikanische Rand schwankt stark.
  • Hohe Gebühren im Vergleich zu anderen Schwellenländer-ETFs.

ETF des Monats – unser Fazit

Der Südafrika-ETF ist ein spannendes Satelliteninvestment für Investoren, die über Rohstoffe hinaus auch an der afrikanischen Digital-Story teilhaben wollen. Mit +87 % in fünf Jahren zeigt er eindrucksvoll, dass Schwellenländer nicht nur Risiko, sondern auch Rendite bedeuten können.

Doch: Die hohe Volatilität und die politischen Unsicherheiten machen den ETF ungeeignet als Basisinvestment. Wer investiert, sollte einen langen Atem haben – und die Gebühren im Blick behalten.

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