08. Dezember, 2025

Unternehmen

Bahn erwartet 2026 die operative Rückkehr in die Gewinnzone

Unter der neuen Chefin Evelyn Palla kalkuliert der Konzern mit steigenden Umsätzen und einem klar positiven Betriebsergebnis – der Verlust unterm Strich schrumpft deutlich.

Bahn erwartet 2026 die operative Rückkehr in die Gewinnzone
Die Deutsche Bahn rechnet 2026 mit einem operativen Gewinn von 500 Millionen Euro und sinkendem Konzernverlust.

Die neue Führung setzt auf Stabilisierung und Planungssicherheit

Evelyn Palla ist erst seit wenigen Wochen Konzernchefin der Deutschen Bahn, doch intern zeichnet sie bereits einen Kurs der nüchternen Konsolidierung. Wie aus Konzernkreisen zu hören ist, rechnet das Management im kommenden Jahr mit einer spürbaren Verbesserung bei Umsatz und operativer Ertragskraft.

Die Signale sind vorsichtig optimistisch: Die Bahn geht davon aus, dass sich die chronische Ergebnisbelastung durch hohe Kosten, Störungen im Betrieb und Investitionsdruck abbauen lässt – ohne dabei unrealistische Versprechen zu machen.

2025 soll die operative Trendwende beginnen

Für das laufende Jahr 2025 rechnet der Konzern nach Informationen aus dem Umfeld mit einem leicht positiven operativen Ergebnis (Ebit). Der Umsatz wird auf etwas mehr als 27 Milliarden Euro taxiert.

Der Verlust nach Steuern bleibt allerdings hoch: Rund 820 Millionen Euro stehen in der Planung. Damit würde die Bahn zwar besser abschneiden als zuletzt, doch profitabel ist der Staatskonzern damit noch lange nicht.

2026 wird zum Jahr des operativen Befreiungsschlags

Im Jahr darauf soll die finanzielle Kurve deutlich steiler nach oben zeigen. Für 2026 kalkuliert die Deutsche Bahn mit einem Umsatz von gut 28 Milliarden Euro – ein Plus, das vor allem aus stabiler Nachfrage, moderater Preisentwicklung und internen Effizienzprogrammen stammen dürfte.

Wichtiger jedoch ist die Ertragsseite:

  • Operatives Ergebnis (Ebit): rund 500 Millionen Euro
  • Konzernverlust nach Steuern: reduziert auf etwa 180 Millionen Euro

Damit würde die Bahn erstmals seit Jahren wieder nachhaltig im Kerngeschäft verdienen. Der Konzernverlust bliebe zwar bestehen, er würde aber auf ein Niveau sinken, das politisch wie operativ handhabbar erscheint.

Ein Konzern zwischen Modernisierung und Dauerbaustellen

Die vorsichtigen Verbesserungen verschleiern nicht, wie angespannt die Lage bleibt. Die Bahn befindet sich gleichzeitig im größten Infrastrukturumbau ihrer Geschichte, stemmt milliardenschwere Sanierungen im Netz, muss eine stark schwankende Pünktlichkeit ausgleichen und steht unter dem Druck steigender Personalkosten.

Der erwartete operative Überschuss 2026 wäre ein Schritt, aber keineswegs eine Entlastung. Vielmehr schafft er die Voraussetzung, die Modernisierungsprogramme überhaupt finanzierbar zu halten – und politisch zu verteidigen.

Palla braucht Ergebnisse, um Vertrauen zurückzugewinnen

Der Wechsel an der Konzernspitze war ein Signal der Bundesregierung: Die Bahn soll planbarer, transparenter und betriebswirtschaftlich stabiler werden.

Die jetzt bekannt gewordenen Planzahlen markieren das erste messbare Etappenziel dieses Anspruchs. Ob die Bahn den Weg dorthin halten kann, entscheidet sich nicht im Controlling, sondern im täglichen Betrieb – und in einem Netz, das jahrelang auf Verschleiß gefahren ist.

Für Palla ist 2026 nicht das Ziel, sondern der Test, ob sich der Konzern neu sortieren kann.

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