Dubai: Steuerfreiheit mit Preisschild
Keine Einkommensteuer, niedrige Körperschaftsteuer, schnelle Abwicklung – Dubai lockt Unternehmer und Selbstständige mit maximaler Steuerfreundlichkeit. In den mehr als 30 Freihandelszonen können Firmen ohne lokale Betriebsstätte gegründet werden, Kostenpunkt ab rund 7500 Euro pro Jahr. Gewinne bis 95.000 Euro bleiben steuerfrei, darüber gilt ein Steuersatz von neun Prozent.
Der Haken: Deutschland hat kein Doppelbesteuerungsabkommen mit den Emiraten. Wer den vollen Steuervorteil will, muss seinen Wohnsitz komplett verlagern – und die Wegzugsteuer auf Unternehmensanteile zahlen. Bei hohen Beteiligungen kann dieser fiktive Verkaufsgewinn die Steuerersparnis jahrelang auffressen.
Italien: Südliche Sonne mit Steuerbonus
Italien hat gezielt Programme für Zuziehende aus dem Ausland geschaffen. Wer vor 2024 kam, konnte bis zu 90 Prozent seines Einkommens steuerfrei vereinnahmen – in Süditalien sogar noch mehr. Seit 2024 gilt eine abgespeckte Version: 50 Prozent Steuerfreiheit bis 600.000 Euro Jahreseinkommen, für maximal fünf Jahre.
Für Reiche gibt es eine „Flat Tax“ von 200.000 Euro auf Auslandseinkommen, unabhängig von der Höhe, bis zu 15 Jahre lang. Immobilien in strukturschwachen Regionen sind oft günstig, teilweise für einen symbolischen Euro – allerdings mit verpflichtender Sanierung.

Paraguay: Basisadresse für Weltreisende
Das kleine südamerikanische Land hat sich als Daueraufenthaltsoption für digitale Nomaden etabliert. Aufenthaltsgenehmigungen gibt es ab rund 1500 Euro, nach zwei Jahren meist dauerhaft. Besteuert wird nur lokales Einkommen – ausländische Einnahmen bleiben steuerfrei.
Geringe Lebenshaltungskosten und eine wachsende deutsche Expat-Community machen Paraguay attraktiv. Doch politische Instabilität, Sicherheitsrisiken und schwache Infrastruktur sind ein reales Gegengewicht zum steuerlichen Vorteil.
Panama: Businessfreundlich und gut vernetzt
Panama kombiniert territoriale Besteuerung mit solider Infrastruktur. Das „Friendly Nations Visa“ erlaubt Europäern den Aufenthalt bei lokalem Arbeitsvertrag, Immobilienkauf ab 300.000 Dollar oder Firmengründung. Einkommen aus dem Ausland bleibt steuerfrei.
Der US-Dollar als Landeswährung, ein funktionierendes Bankensystem und gute Flugverbindungen erhöhen die Attraktivität. Lebenshaltungskosten sind höher als in Paraguay, aber oft niedriger als in Europa.
Schweiz: Klassischer Magnet für Vermögende
Niedrige Steuern in Kantonen wie Zug oder Schwyz, politische Stabilität und hohe Lebensqualität haben die Schweiz zum Dauerfavoriten gemacht. EU-Bürger erhalten bei ausreichenden Mitteln oder Arbeitsvertrag in der Regel problemlos eine Aufenthaltsbewilligung.
Allerdings sind Lebenshaltungskosten, Mieten und Immobilienpreise hoch. Wer den Standortvorteil nutzen will, muss genau rechnen – und den kantonalen Steuervergleich ernst nehmen.
Vorteil nur mit klarem Plan
Die Steuervergünstigungen vieler Länder sind real, doch meist an strenge Bedingungen gebunden. Ob sich der Schritt lohnt, hängt von Einkommen, Vermögen, Lebensstil – und der Bereitschaft, dauerhaft im Ausland zu leben – ab. Wer nur auf die Prozentzahlen schaut, riskiert, am Ende mehr zu zahlen als in Deutschland.
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