Die Deutschen fliegen wieder wie vor der Pandemie, doch der Preis dafür steigt kontinuierlich. Laut Statistischem Bundesamt haben sich internationale Tickets im ersten Halbjahr um 3,8 Prozent verteuert, auf europäischen Routen sogar um 7,7 Prozent.
Hinter den Aufschlägen stehen nicht nur hohe Energiekosten und Personalengpässe, sondern auch das Geschäftsmodell der Airlines: dynamische Preisgestaltung in Echtzeit. Wer günstiger reisen will, muss lernen, wie dieses Spiel funktioniert.
Der richtige Buchungszeitpunkt
Von einem „magischen Tag“ kann keine Rede sein, wohl aber von klaren Mustern. Inlandsflüge sind am billigsten, wenn sie rund drei Monate vorher gebucht werden, Europa-Tickets etwa 30 Tage vor Abflug.

Langstreckenflüge dagegen können paradoxerweise kurz vor knapp fallen. Vergleichsportale wie Kayak oder Skyscanner bestätigen: Preise ändern sich täglich, manchmal stündlich. Wer sparen will, braucht Flexibilität – und Geduld.
Wochentag und Uhrzeit zählen
Teure Wochenenden meiden, lautet die Faustregel. Dienstag für Europa, Mittwoch für Übersee, Sonntag für Inlandsflüge – so lassen sich statistisch die besten Preise erzielen.
Auch Abflüge zu Randzeiten, etwa um fünf Uhr morgens, sind oft deutlich günstiger. Billigflieger locken mit solchen Slots, und wer den Komfortverlust akzeptiert, spart bares Geld.

Flughafenwahl macht den Unterschied
Nicht nur das Datum, auch der Abflugort entscheidet über den Preis. Mailand etwa hat drei große Airports, deren Tarife stark schwanken. Auch bei der Rückreise lohnt ein Blick auf Alternativen.
Wer bereit ist, über andere Flughäfen heimzukehren oder eine Umsteigeverbindung mit Stopover zu akzeptieren, findet häufig die besseren Deals. Doch Vorsicht: verpasste Anschlüsse oder zusätzliche Hotelkosten können die Ersparnis schnell auffressen.

Vergleichsportale – Fluch und Segen
Skyscanner, Swoodoo, Idealo oder Kayak liefern einen Marktüberblick, doch sie arbeiten mit Provisionen und Gebühren. Manche Angebote wirken günstig, entpuppen sich aber beim Klick als teurer.
Deshalb gilt: Preise immer auch direkt bei den Airlines prüfen. Ist der Unterschied minimal, lohnt sich die Direktbuchung – vor allem, wenn es später zu Verspätungen oder Stornos kommt. Wer in der Pandemie nur Gutscheine statt Geld zurückbekam, weiß, wie schwer die Kommunikation mit Vermittlern sein kann.
Vorsicht vor versteckten Kosten
Billigflieger werben mit Basistarifen, die fast nichts enthalten. Gepäck, Sitzplatzwahl, Snacks – alles kostet extra. Verbraucherschützer warnen, dass Zusatzgebühren den Ticketpreis schnell übersteigen.
Wer nur auf den Basispreis schaut, tappt in die Kostenfalle. Traditionelle Airlines wirken auf den ersten Blick teurer, bieten aber oft ein Komplettpaket inklusive Gepäck und zentralerer Flughäfen.
Mythos Browser-Tracking
Viele glauben, dass Flugpreise steigen, wenn man eine Verbindung mehrmals aufruft. Beweise dafür fehlen. Preissprünge entstehen meist durch den Algorithmus der Airline, der Sitzkontingente und Nachfrage kombiniert.
Seit 2022 verpflichtet EU-Recht die Portale ohnehin, Preisanpassungen transparent auszuweisen. Wer ganz sicher gehen will, löscht Cookies oder sucht im Inkognito-Modus – ein Placebo ist es dennoch meist.
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