Frankfurt wird zum nächsten strategischen Baustein
Cinerius Financial Partners (CFP) baut seine Präsenz im deutschsprachigen Raum weiter aus. Die Gruppe übernimmt den Frankfurter Vermögensverwalter Büttner, Kolberg & Partner (BKP) – ein traditionsreiches Haus, das 1990 von Wilfried Büttner und Peter Kolberg gegründet wurde und heute von Jens Thomas und Klaus Kehl geführt wird. Mit der Akquisition erreicht Cinerius ein verwaltetes Vermögen von mehr als 16 Milliarden Euro. Der Vollzug steht noch unter dem Vorbehalt der BaFin-Genehmigung und wird im zweiten Quartal 2026 erwartet.

Für Cinerius ist der Schritt ein doppelter Gewinn: Zum einen erweitert die Gruppe ihre geografische Reichweite um den Finanzplatz Frankfurt, zum anderen stärkt sie ihr Netzwerk um ein Haus, das seit Jahren zu den etablierten Mitgliedern des Verbands unabhängiger Vermögensverwalter zählt.
Ein etabliertes Haus findet seinen Platz in einer größeren Struktur
BKP betreut ein Kundenvermögen im dreistelligen Millionenbereich und gilt als solides, unternehmerisch geführtes Haus. Für Mitgründer Peter Kolberg ist der Zusammenschluss eine Antwort auf die Herausforderungen einer Branche, die stärker reguliert, digitaler und wettbewerbsintensiver geworden ist. „Mit Cinerius schaffen wir die Grundlage, diese Werte langfristig fortzuführen und unser Unternehmen auf eine breitere Basis zu stellen“, sagt er.
Der Nachfolgeaspekt spielt dabei eine wichtige Rolle. Viele mittelständische Vermögensverwalter müssen ihre Strukturen anpassen, weil die Gründergeneration abtritt. Cinerius positioniert sich in dieser Phase als Plattform, die Nachfolgen organisiert, Skaleneffekte ermöglicht und unternehmerische Freiheiten erhält.
Cinerius verfolgt eine klare Wachstumslogik
Die Gruppe mit Hauptsitz in Zug umfasst inzwischen zwölf Partnergesellschaften, über 200 Mitarbeitende und 15 Standorte in der DACH-Region und Luxemburg. Das Modell setzt auf eine dezentrale Struktur: Die einzelnen Gesellschaften behalten ihre Identität, während zentrale Funktionen gebündelt werden. Damit will Cinerius Effizienzgewinne schaffen und gleichzeitig die Bindung zu bestehenden Kunden sichern.

Mit Büttner, Kolberg & Partner erweitert Cinerius sein Profil an einem der bedeutendsten Finanzstandorte Europas. CEO Joël Schüepp betont, dass der Eintritt in Frankfurt ein strategischer Meilenstein sei. Die Übernahme folgt auf mehrere Transaktionen, zuletzt auf den Erwerb der Zürcher Monaval Vermögensverwaltung durch die SSI-Gruppe, einer Partnergesellschaft von Cinerius.
Die Branche steht am Beginn einer neuen Konsolidierungswelle
Der Deal zeigt, wie schnell sich der Markt unabhängiger Vermögensverwalter verändert. Viele kleinere Häuser suchen nach Partnern, die regulatorische Anforderungen, IT-Investitionen und Nachfolgefragen mittragen können. Gleichzeitig wächst der Druck durch Banken, Fintechs und internationale Plattformen.
Cinerius nutzt diesen Moment, um sein Netzwerk zu verdichten – und wird damit zu einem der zentralen Konsolidierer in der DACH-Region. Für Büttner, Kolberg & Partner bedeutet der Schritt, dass das Unternehmen seine Kontinuität sichert und gleichzeitig in eine Struktur eingebettet wird, die Wachstum aktiv organisiert.



