Noch vor wenigen Tagen schien der Höhenflug ungebremst: Über 124.000 Dollar kletterte der Bitcoin und markierte damit ein neues Rekordhoch. Heute dagegen dominieren Sorgen um eine abrupte Korrektur – die Kryptowährung fiel unter 115.000 Dollar.
Auslöser sind nicht nur makroökonomische Unsicherheiten, sondern auch eine Verkaufswelle von Anlegern, die ihre Positionen nur wenige Wochen oder Monate hielten.
Panik bei Kurzfrist-Anlegern
Onchain-Daten von CryptoQuant zeigen: Innerhalb von drei Tagen warfen Short-Term Holder (STH) über 20.000 Bitcoin auf den Markt – teils mit deutlichen Verlusten.
Dieses Muster kennt die Branche: Sobald die Kurse nicht weiter steigen, geraten Spekulanten in Panik und lösen eine Abwärtsspirale aus. „Es sind immer die Neulinge, die zuerst Nerven zeigen“, sagt ein Analyst der Kryptobörse Swissblock.
Jackson Hole im Fokus
Parallel dazu rückt die Geldpolitik der USA in den Vordergrund. Am Freitag spricht Fed-Chef Jerome Powell auf dem Notenbanktreffen in Jackson Hole. Ein Zins-Pivot könnte die Märkte stabilisieren – oder, falls er ausbleibt, den Abverkauf noch beschleunigen. Denn höhere Zinsen verteuern das Halten von Bitcoin, während ein Lockerungssignal Kapital in riskantere Anlageklassen ziehen könnte.
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Droht der Absturz auf fünf Stellen?
Ob die 100.000-Dollar-Marke fällt, entscheidet sich in den kommenden Wochen. Swissblock sieht die Hürde bei 100.000 bis 110.000 Dollar als „harte Mauer“ für die Bären. Bemerkenswert: Seit mehr als 100 Tagen hält sich der Bitcoin über dieser Schwelle – ein historisch ungewöhnlich langer Zeitraum.
Polymarket bewertet ein Abrutschen unter 112.000 Dollar derzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von 39 Prozent, ein Fall in Richtung 108.000 Dollar sogar nur mit 16 Prozent.
Zwischen Spekulation und Stabilität
Für Langfrist-Investoren, die seit Jahren im Markt sind, mag die Volatilität nichts Neues sein. Doch für viele Neueinsteiger entscheidet sich jetzt, ob der Bitcoin ein „digitales Gold“ bleibt – oder zum Spielball kurzfristiger Spekulanten verkommt.
Klar ist: Sollte die Marke von 100.000 Dollar reißen, wird das Echo an den Finanzmärkten weit über den Kryptosektor hinausreichen.
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