05. Dezember, 2025

Fintech

Rückkehr aus der Krise: Warum Block plötzlich wieder Hoffnung macht

Der Fintech-Konzern präsentiert neue Ziele, die trotz schwachem Marktumfeld Gehör finden. Die Frage ist, ob daraus ein stabiler Trend entsteht.

Rückkehr aus der Krise: Warum Block plötzlich wieder Hoffnung macht
Cash App wächst weiter, Square schwächelt – doch die neuen Prognosen geben dem Fintech-Konzern Auftrieb.

Block hat ein Jahr hinter sich, das selbst für den durch Turbulenzen gewohnten Fintech-Sektor ungewöhnlich hart war. Kursverluste von fast 40 Prozent bei gleichzeitig zweistelligen Gewinnen im S&P 500 markieren eine gefährliche Distanz zwischen Anspruch und Realität. Doch ausgerechnet jetzt, nach enttäuschenden Quartalszahlen und strukturellen Sorgen rund um das Square-Händlergeschäft, gelingt dem Unternehmen ein Stimmungswechsel: Die neuen Finanzziele treffen einen Nerv – und Experten beginnen, genauer hinzusehen.

Block sucht die Wende über Effizienz und Fokus

CFO Amrita Ahuja ließ bei MarketWatch keinen Zweifel daran, wie weit die interne Analyse reicht: Der aktuelle Aktienkurs spiegle die fundamentale Stärke des Geschäfts nicht ansatzweise wider. Block habe in den vergangenen Monaten an drei Stellschrauben gedreht: strikte Kostendisziplin, eine stärkere Verzahnung der Geschäftsbereiche und die Integration von KI in die Produktentwicklung. Zusätzlich rückte Mitgründer Jack Dorsey wieder stärker in die operative Verantwortung – ein Signal an den Markt, dass der Gründergeist beim Händlergeschäft von Square wieder greifbarer werden soll.

Europa verändert die Regeln für die Gentechnik
Mit der geplanten Deregulierung fällt ein jahrzehntelang zentraler Pfeiler der EU-Lebensmittelpolitik – und verschiebt den Konflikt zwischen Innovation und Verbraucherschutz.

Gerade dort war zuletzt die Nervosität groß. Square kämpft mit Margen- und Wettbewerbsdruck, während Cash App weiter wächst. Ahuja gibt sich dennoch überzeugt, dass viele Belastungen im Händlergeschäft „vorübergehend“ seien. Das zusätzliche Zahlungsvolumen neuer Kunden könne 2025 zu einem der stärksten Jahre in der Firmengeschichte machen.

Die jüngsten Quartalszahlen offenbaren die Bruchlinien

Das dritte Quartal lieferte ein zwiespältiges Bild. Der Gewinn übertraf die Erwartungen, der Umsatz hingegen blieb zurück. Besonders irritierte die divergierende Entwicklung der Segmente: Cash App legte weiter zu, während das Square-Kerngeschäft die Abkühlung im Konsumsektor zu spüren bekam.

Die Börse reagierte unmissverständlich. Der Kurs brach ein – eine logische Reaktion in einem Umfeld, in dem Investoren sofort jede Schwäche bestrafen, die Zweifel an der Skalierbarkeit des Geschäftsmodells weckt. Für Block war das ein Weckruf: Ohne überzeugende Zukunftsperspektive droht die Aktie, dauerhaft als Underperformer abgestempelt zu werden.

Das neue Zielbild setzt auf Präzision statt Vision

Beim ersten Investorentag seit 2022 präsentierte Block dann genau das, was der Markt erwartet hatte: Zahlen, die greifbar sind. Für 2026 plant das Unternehmen mit einem Bruttogewinn von 11,98 Milliarden US-Dollar und einem bereinigten Gewinn je Aktie von 3,20 Dollar. Damit übertrifft Block die Umsatzerwartungen der Analysten minimal, bleibt jedoch beim Gewinn je Aktie knapp unter dem Konsens.

Wichtiger als die kurzfristige Zielmarke war jedoch die langfristige Prognose: Für 2028 peilt Block einen bereinigten Gewinn von 5,50 Dollar je Aktie an – deutlich über dem Analystenkonsens von 4,76 Dollar. Diese Zahlen zeigen einen klaren Anspruch: Block will sich aus dem Schatten der verhaltenen Fintech-Stimmung herausarbeiten und wieder Wachstum zu vertretbaren Margen liefern.

Analysten erkennen Chancen – aber nicht ohne Vorbehalte

Andrew Jeffrey von William Blair sieht in Block ein Unternehmen, das wieder Innovationskraft zeigt. Der Konzern bewege sich schneller als klassische Fintech-Wettbewerber, was Spielraum für ein höheres Bewertungsniveau eröffne. Seine Botschaft an Anleger: Die Underperformance könnte eine Einstiegschance sein.

Deutsche Bank erhöht Boni: Spitzenverdiener kassiert bis zu 18 Millionen Euro
Deutsche Bank hebt Boni wegen boomendem Investmentbanking kräftig an – Spitzenverdiener erhält bis zu 18 Millionen Euro.

Doch Euphorie herrscht nicht überall. Jeff Campbell von Seaport Research erinnert daran, dass Block bei langfristigen Zielen regelmäßig danebenlag. Die neuen Drei-Jahres-Pläne seien solide, aber historisch betrachtet mit Vorsicht zu genießen. Deshalb bleibt er bei einem neutralen Votum – ein Hinweis darauf, dass Vertrauen nicht durch ein einziges Investorenevent zurückgewonnen wird.

Der Markt sucht nach Belegen für einen echten Richtungswechsel

Trotz aller positiven Impulse bleibt Block ein Unternehmen im Übergang. Die Cash-App-Seite liefert, Square kämpft, die Kostenbasis steht unter Beobachtung, und der Wettbewerb hat nicht nachgelassen. Entscheidend wird sein, ob die internen Strukturmaßnahmen, die KI-Initiativen und die stärkere Führung durch Dorsey zu messbaren Verbesserungen führen.

Die neuen Prognosen haben dem Markt gezeigt, dass Block einen Plan hat. Nun muss das Unternehmen beweisen, dass es auch die operative Kraft besitzt, ihn umzusetzen – in einem Sektor, der sich seit der Pandemie neu sortiert und derzeit nur jenen Unternehmen Kredit gibt, die klare Prioritäten setzen.

Münchener Rück Aktienanalyse Update: Qualitätswachstum… | AlleAktien
Die Münchener Rück ist mehr als nur ein Versicherer. Sie ist das Sicherheitsnetz der Weltwirtschaft. Wenn Stürme Städte verwüsten, Cyberangriffe…