Rekorde bei Umsatz, Probleme bei Profitabilität
Die Lufthansa meldet für das erste Halbjahr 2025 solide Zahlen: Der Umsatz kletterte um 6 Prozent auf 18,5 Milliarden Euro, für das Gesamtjahr sind bis zu 39 Milliarden Euro in Reichweite.

Damit läge der Konzern über den Spitzenjahren 2017 und 2018. An der Börse spiegelt sich dieser Fortschritt jedoch kaum wider. Während andere Airlines ihre Margen stabilisieren konnten, bleibt der Kranich-Konzern im Kerngeschäft Passagierverkehr hinter den Erwartungen zurück.
Gewinnsprung mit Fragezeichen
Im zweiten Quartal gelang es zwar, das operative Ergebnis (Ebit) um 20 Prozent auf 685 Millionen Euro zu steigern. Rückenwind kam dabei von günstigen Treibstoffpreisen, einem schwächeren Dollar und der engeren Vernetzung der Konzernmarken Swiss, Austrian Airlines, Brussels Airlines, ITA und Eurowings.
Doch Analysten warnen: Einmalige Kostenvorteile lassen sich nicht fortschreiben. Entscheidend wird sein, ob die Lufthansa dauerhaft höhere Ticketpreise und bessere Auslastung erzielen kann – ein Bereich, in dem sie traditionell schwächelt.
Substanz ja, Premium nein
Mit einer Flotte von 735 Maschinen, die in der Bilanz mit 19 Milliarden Euro steht, verfügt die Lufthansa über erhebliche stille Reserven. Auch das Frachtgeschäft entwickelt sich stark und sorgt für zusätzliche Einnahmen.
Dennoch: Der Börsenwert der Airline liegt deutlich unterhalb ihres Substanzwerts. Das Papier notiert weit entfernt von den Höchstständen um 20 Euro, die in der Vergangenheit bei ähnlichem Umsatzniveau erreicht wurden.
DAX-Rückkehr möglich – aber nicht gesichert
Die Hoffnung auf eine Rückkehr in den DAX ist vorhanden, schließlich erfüllt die Lufthansa viele Kriterien. Doch ohne eine nachhaltige Verbesserung der Profitabilität bleibt die Aktie ein Value-Case mit Risiken. Investoren sehen in ihr eher einen Substanzwert als eine Wachstumsstory.
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