Mehrheit der Dax-Konzerne mit Auslandsdominanz
Im Schnitt befinden sich 52,6 Prozent der Aktien im Besitz internationaler Investoren – exakt derselbe Wert wie 2023. Bei 23 der 40 Dax-Unternehmen hält das Ausland sogar die Mehrheit.
Spitzenreiter ist Qiagen: 93 Prozent der Anteile liegen nicht in deutschen Händen. Auch Brenntag (88 Prozent), MTU Aero Engines (83 Prozent), Vonovia und die Deutsche Börse (jeweils 80 Prozent) sind fest in ausländischer Hand.
Deutsche Aktionäre nur in Nischen stark vertreten
Lediglich sechs Unternehmen haben eine stabile deutsche Mehrheit: Siemens Healthineers (77 Prozent), Porsche AG (88 Prozent), BMW (52 Prozent), Hannover Rück (57 Prozent), Beiersdorf (69 Prozent) und BASF (51 Prozent).

Bewegungen im Aktionariat
Zwischen 2023 und 2024 gab es deutliche Verschiebungen. Siemens Energy legte beim Auslandsanteil um über 20 Prozentpunkte zu, auch Deutsche Bank, Commerzbank und DHL verzeichneten deutliche Zuwächse.
Auf der Gegenseite schrumpfte der Auslandsanteil bei Zalando um 12,7 Prozentpunkte, bei Daimler Truck um 8,3 und bei Bayer um 7.
Offene Lücken in der Statistik
Bei 14,3 Prozent der Dax-Aktien ließ sich kein eindeutiger Eigentümer zuordnen – darunter große Blöcke bei Infineon, Airbus oder Rheinmetall. EY betont, dass es sich bei den veröffentlichten Quoten um Mindestwerte handelt. In der Realität dürfte der Einfluss internationaler Investoren teils noch größer sein.
Kapitalmarkt im Umbruch
Der hohe Auslandsanteil ist einerseits ein Beleg für die Attraktivität deutscher Unternehmen auf dem Weltmarkt. Andererseits stellt sich die Frage, wie stark strategische Entscheidungen künftig im Ausland geprägt werden – und ob nationale Interessen in Vorstandsetagen und Hauptversammlungen noch ausreichend Gewicht haben.
Für Investoren bedeutet die Entwicklung: Der Dax ist längst nicht mehr nur ein Spiegel der deutschen Wirtschaft, sondern ein globales Investorenprojekt.
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