Die jüngsten Statistiken zur Organspende in Deutschland zeigen eine moderate Zunahme im Jahr 2025. Laut Angaben der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) wurden bis Ende Oktober insgesamt 2.523 Organe gespendet. Diese Organe fanden sowohl im Inland als auch im Ausland ihre Empfänger. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres, in dem 2.391 Organe gespendet wurden, weist diese Entwicklung auf eine positive Tendenz hin.
Darüber hinaus konnten in Deutschland insgesamt 2.738 Spenderorgane erfolgreich transplantiert werden. Diese Organe stammten sowohl aus Deutschland als auch aus anderen Ländern und wurden über die internationale Vermittlungsstelle Eurotransplant verteilt. Ein bemerkenswerter Anstieg ist auch bei den Organspendern zu verzeichnen: In diesem Jahr spendeten bisher 836 Menschen nach ihrem Tod Organe, ein Zuwachs im Vergleich zu den 789 Spendern im Vorjahr. Der bevorstehende DSO-Jahreskongress, der ab Donnerstag in Würzburg stattfindet, wird voraussichtlich eine Plattform für die Diskussion dieser Entwicklungen bieten.
Axel Rahmel, Medizinischer Vorstand der DSO, betont, dass trotz des leichten Anstiegs keine grundlegende Wende bei den Organspenden zu verzeichnen ist. Er hebt zudem signifikante regionale Unterschiede hervor: Während Nordrhein-Westfalen mit 506 Spenden bis Ende Oktober einen deutlichen Anstieg im Vergleich zu 411 Spenden im Vorjahr zeigt, ist die Anzahl der Spenden in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland auf 291 gesunken, gegenüber 347 im Vorjahr.
Ein signifikantes Hindernis bleibt die mangelnde Zustimmung der Angehörigen. Von den 2.963 gemeldeten potenziellen Organtransplantationen konnten nur 836 aufgrund fehlender Zustimmung realisiert werden. Dieser Umstand stellt seit Jahren eine Herausforderung dar, da weniger als ein Viertel der Angehörigen dem mutmaßlichen Willen des Verstorbenen entspricht. Erschwerend kommt hinzu, dass in 85 Prozent der potenziellen Spenden eine schriftliche Willensbekundung des Verstorbenen fehlt.
Rahmel richtet einen dringenden Appell an alle Bürgerinnen und Bürger, ihre Entscheidung zur Organspende schriftlich festzuhalten. Dies sei entscheidend, um sicherzustellen, dass der individuelle Wille im Falle einer Organspende respektiert und umgesetzt wird. Die Schaffung von Bewusstsein und Sensibilität für das Thema Organspende könnte langfristig zu einer steigenden Zustimmung führen und damit Leben retten.