30. Mai, 2025

Märkte

Optimistische Signale an der Wall Street durch Änderungen in der US-Zollpolitik

Am New Yorker Aktienmarkt erlebten die Investoren einen schwankungsreichen Handelstag, der maßgeblich durch einen unerwarteten gerichtlichen Rückschlag gegen die von der Regierung Donald Trumps umgesetzte US-Zollpolitik beeinflusst wurde. Diese Entwicklung sorgte zunächst für kurzfristigen Optimismus, insbesondere unter den Technologiewerten, die stark konjunktursensibel sind. Allerdings überwogen am Ende des Handelstages die Vorsicht und Zurückhaltung der Anleger. Die marktführenden Standardwerte, die als stabilere Optionen gelten, zeigten im Verlauf des gesamten Handelstags kaum Bewegung.

Der Dow Jones Industrial Average beendete den Tag nahezu unverändert bei einem Schlussstand von 42.091 Punkten. Der breiter angelegte S&P 500 konnte einen leichten Zuwachs von 0,2 Prozent verbuchen und erreichte damit 5.898 Punkte. Dem Nasdaq 100, der insbesondere für seine hohe Gewichtung von Technologiefirmen bekannt ist, gelang ein marginaler Anstieg, sodass der Index bei 21.327 Punkten schloss.

Auslöser der jüngsten Entwicklungen auf dem Börsenparkett war eine Entscheidung des Bundesgerichts für internationalen Handel in New York, die es der Trump-Regierung untersagte, weitreichende Zölle über ein Notstandsgesetz zu legitimieren. Dieses Urteil stellt eine signifikante Herausforderung für Trumps entschiedene Handelspolitik dar. Dennoch hat die Regierung bereits signalisiert, dass sie beabsichtigt, Rechtsmittel einzulegen und notfalls den Obersten Gerichtshof der USA anzurufen, sollte die Revision nicht zu ihren Gunsten ausfallen.

Trump-Berater Peter Navarro äußerte sich zu der Entscheidung im Gespräch mit Bloomberg TV und betonte, die Regierung sei auf diese Situation vorbereitet und sehe keinen wesentlichen Einfluss auf ihre Bereitschaft, die handelspolitischen Ziele weiterzuverfolgen. Mark Haefele, ein führender Analyst von UBS, wies darauf hin, dass trotz des Urteils einige Zollmaßnahmen auf rechtlich festem Boden stehen bleiben könnten, was weiterhin für ein unsicheres Marktumfeld sorge.

Inmitten dieser Unsicherheiten gab es dennoch auch beruhigende Signale, etwa vom Chipgiganten Nvidia, der positive Quartalsergebnisse bekanntgab. Trotz der potenziellen Handelsbeschränkungen mit China bleibt der Ausblick des Unternehmens stark, was die Nvidia-Aktien um beachtliche 2,6 Prozent steigen ließ. Auch die Aktien von Boeing entwickelten sich positiv. Sie legten um 2,5 Prozent zu, nachdem das Unternehmen angekündigt hatte, die Produktion des 787 Dreamliner-Modells auszuweiten.

Auf der Kehrseite des Handelsgeschehens mussten die Aktien des Technologiekonzerns Salesforce, die im Dow Jones gelistet sind, einen deutlichen Rückgang von über fünf Prozent hinnehmen. Analysten wie Brent Thill äußerten sich kritisch und verwiesen auf die nachlassende Dynamik im Kernbereich des Cloud-Geschäfts von Salesforce. Zusätzlich erlitten die Unternehmen Best Buy und HP Inc. innerhalb des S&P 500 Index erhebliche Verluste, da beide Firmen mit ihren Finanzprognosen die Markterwartungen nicht erfüllten.