Nach einer enttäuschenden Vorwoche erlebte der DAX am Montag einen bemerkenswerten Aufschwung. Zu Beginn des Novembers schöpften die Anleger neuen Optimismus für eine mögliche Jahresendrallye. Die Warnungen vor bestehenden Risiken wurden weitgehend ignoriert, was von einem positiven Stimmungsumschwung unter den Investoren zeugt. Zum Handelsschluss verbesserte sich der DAX um 0,73 Prozent auf 24.132,41 Punkte und überwand spielend die 24.000-Punkte-Marke, die er erst kürzlich am Freitag unterschritten hatte.
Der Börsenexperte Christoph Geyer äußerte sich zuversichtlich und bezeichnete die aktuelle Situation als günstigste des laufenden Jahres. Er sieht Chancen für eine Anstieg bis zum Jahresende, sofern keine neuen Handelsstreitigkeiten und Zölle den Markt belasten. Solch positive Marktentwicklungen könnten den DAX möglicherweise bis zur symbolträchtigen Marke von 25.000 Punkten treiben.
Neben dem DAX konnte auch der MDAX zulegen, er verbesserte sich um 0,28 Prozent. Der EuroStoxx 50 stieg um 0,30 Prozent. Auf dem amerikanischen Markt verlief der Handel indes uneinheitlich: Der Dow Jones Industrial musste leichte Verluste hinnehmen, während die Technologiewerte an der Nasdaq, beflügelt durch den anhaltenden Hype um Künstliche Intelligenz, weiterhin zulegten.
Besonders gefragt waren Automobilwerte, nachdem Neuigkeiten über Fortschritte bei den Chip-Lieferproblemen des Produzenten Nexperia positive Impulse setzten. Im DAX konnten Volkswagen und Mercedes-Benz davon profitieren und gewannen 2,3 Prozent beziehungsweise 2 Prozent. Der Tagesgewinner im DAX war jedoch Rheinmetall, mit einem bemerkenswerten Plus von 4,2 Prozent, angetrieben durch das gesteigerte Anlegerinteresse nach schwacher Kursentwicklung der Vorwoche. Das Unternehmen steht vor der Veröffentlichung seiner Quartalszahlen am Donnerstag.
Im MDAX stach Aixtron mit einem Kurssprung von 15,6 Prozent hervor. Diese Entwicklung war das Ergebnis einer positiven Analyse von Kerrisdale Capital, die Aixtron als eines der strategisch wichtigsten Halbleiterunternehmen einstuft. Rätsel gab es hingegen im SDAX, wo die Deutsche Pfandbriefbank unerwartet einen Kursrückgang von 8,3 Prozent verzeichnete. Weder Händler noch Analysten konnten die Ursachen für dieses Minus ergründen, und die Bank selbst enthielt sich eines Kommentars.