16. Juni, 2025

Märkte

Ölsektor zeigt angesichts globaler Spannungen wachsenden Optimismus

Der gegenwärtige Optimismus im Öloptionsmarkt wird maßgeblich durch die eskalierenden Spannungen zwischen Israel und Iran befeuert. Ein auffälliges Merkmal dieser Entwicklung ist das ungewöhnlich hohe Handelsvolumen bei Call-Optionen zu Beginn der aktuellen Handelswoche. Die erneuten Konflikte am Wochenende, die auch gezielte Angriffe auf kritische Energieinfrastrukturen einschlossen, haben dazu geführt, dass in den ersten Stunden der Montagssitzung mehrere tausend August-Call-Optionen mit einem Ausübungspreis von über 80 Dollar pro Barrel gehandelt wurden. Zudem fand ein verstärkter Handel von etwa 2.000 Kontrakten bei August-Brent-Calls mit Ausübungspreisen von 100 und 101 Dollar statt. Insbesondere solch hohes Handelsvolumen während asiatischer Handelszeiten ist ungewöhnlich und deutet auf eine erhöhte Marktsensitivität hin.

Die genauen Beweggründe dieser Handelsaktivitäten bleiben vorerst unklar und könnten Bestandteil einer umfassenderen Marktstrategie sein. Die zunehmenden Spannungen haben bereits zu einem signifikanten Anstieg des Ölpreises geführt, ausgelöst durch Israels jüngste militärische Aktionen gegen das iranische Nuklearprogramm. Die Besorgnis über potenzielle Angebotsengpässe hat dazu geführt, dass sich Brent verstärkt in einer Backwardation-Phase befindet, ein bullisches Preisphänomen, bei dem kurzfristige Futures höher notieren als langfristige.

An diesem Montag wurde eine Ausweitung der Handelsspannen bei Brent beobachtet, untermauert durch intensiven Handel mit Futures-Kontrakten. Gleichzeitig zeigte sich die Optionsskew, also die Verzerrung in der Optionspreismechanik, am Montagmorgen in Asien leicht abgeschwächt, blieb jedoch in der Nähe der höchsten Werte seit Anfang 2022. Die implizite Volatilität bleibt hoch, ein Zeichen für die Unsicherheit und mögliche Volatilität im Markt. Diese Faktoren könnten sich im Laufe des Tages aufgrund intensiverer Handelsaktivitäten in den Märkten von London und New York weiterentwickeln.

Als Reaktion auf die anhaltenden Konflikte merkte Soni Kumari, Rohstoffstrategin bei der ANZ Banking Group, an: "Inmitten fortgesetzter Spannungen wird die geopolitische Risikoprämie voraussichtlich hoch bleiben." Sie warnte weiter, dass eine Blockade der Straße von Hormus durch den Iran, auch wenn derzeit unwahrscheinlich, eine ernsthafte Bedrohung für den Transit von nahezu 17 Millionen Barrel Öl pro Tag darstellt.

Aktuell notiert die Brent-Future für den Folgemonat bei 75,02 Dollar pro Barrel, was einem Anstieg um 1% entspricht. Die Entwicklung der Preise sowie die Marktdynamik stehen dabei weiterhin unter dem Einfluss der geopolitischen Gemengelage und der Reaktionen internationaler Marktteilnehmer.