Am Freitag setzten die Ölpreise nach einem kurzen Erholungsversuch am Vortag ihren Abwärtstrend fort. Der Kurs für ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar fiel um 46 Cent und lag zuletzt bei 62,92 US-Dollar. Auch der Preis für die US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) verzeichnete einen Rückgang von 56 Cent, was einen neuen Kurs von 58,44 US-Dollar markierte. Diese erneute Abwärtsbewegung entspricht der allgemein pessimistischen Stimmung an den internationalen Finanzmärkten vor dem Wochenende.
Das geopolitische Umfeld bleibt angespannt und übt zusätzlichen Druck auf die Märkte aus. Der Friedensplan der Vereinigten Staaten für die Ukraine wird von vielen Marktteilnehmern als Unsicherheitsfaktor wahrgenommen. Zwar hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj seine Bereitschaft signalisiert, Gespräche zu führen, jedoch hat er keine klare Unterstützung für den US-Vorschlag geäußert. Diese Unsicherheiten tragen zur allgemeinen Nervosität an den Märkten bei und beeinflussen die Preisbildung bei Rohstoffen.
Einen weiteren Einfluss auf die jüngsten Kursbewegungen haben die neuen US-Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil, die am Freitag in Kraft traten. Experten der Commerzbank weisen darauf hin, dass diese Maßnahmen die russischen Ölexporte stärker in den Fokus rücken lassen. Ihrer Einschätzung zufolge könnte es infolge der Sanktionen zu einer weiteren Verknappung der Lieferungen kommen, was mittelfristig eine Stabilisierung oder sogar Erhöhung der Ölpreise zur Folge haben könnte. Dennoch bleibt die kurzfristige Marktentwicklung ungewiss, da die Handelsteilnehmer die Auswirkungen der Sanktionen und der geopolitischen Lage abwägen.