04. Dezember, 2025

Märkte

Ölpreise steigen aufgrund geopolitischer Spannungen deutlich an

Am Mittwoch wurde im Ölmarkt ein signifikanter Preisanstieg verzeichnet. Die Nordseesorte Brent für die Lieferung im Januar erlebte einen Anstieg um 58 Cent, was den Preis auf 62,96 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) ansteigen ließ. Ebenso verzeichnete die US-amerikanische Sorte WTI einen Preisanstieg um 63 Cent und wurde somit mit 59,26 US-Dollar pro Barrel gehandelt.

Dieser Preisanstieg ist vorwiegend auf die ins Stocken geratenen Verhandlungen zwischen Russland und den USA bezüglich des Ukraine-Konflikts zurückzuführen. Das Treffen im Kreml brachte keine wesentlichen Fortschritte, und ein Ende des Krieges scheint nach wie vor in weiter Ferne zu liegen. Moskau hat jedoch signalisiert, dass die diplomatischen Bemühungen fortgesetzt werden sollen. Parallel dazu haben die Mitgliedstaaten der Europäischen Union beschlossen, bis Ende 2027 einen Importstopp für russisches Erdgas zu verhängen, was die geopolitischen Spannungen weiter verschärft.

Branchenexperten weisen darauf hin, dass die jüngsten militärischen Angriffe der Ukraine auf russische Öl-Infrastruktur sich bislang kaum auf die Ölpreise ausgewirkt haben. Robert Rennie von der Westpac Banking Corporation äußerte sich überrascht darüber, dass der Brent-Preis nicht deutlich höher liegt, da ein Überangebot und gut gefüllte Lagerbestände nach wie vor die Marktlage dominieren.

Zudem erfährt der Ölpreis Unterstützung durch die verschärften Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und dem OPEC-Mitglied Venezuela. Trotzdem löste die Bekanntgabe unerwartet gestiegener Rohöllagerbestände in den USA nur geringfügige Reaktionen bei den Märkten aus, da parallel auch die Bestände an Benzin und Destillaten zulegten.

Die aktuelle Entwicklung an den Ölmärkten unterstreicht somit ein komplexes Zusammenspiel geopolitischer Spannungen und Marktfaktoren, die weiterhin für Volatilität sorgen. Prognosen zur weiteren Preisentwicklung bleiben daher von großer Unsicherheit geprägt, da die Ereignisse in der Ukraine und die Beziehungen der USA zu rohstoffexportierenden Ländern maßgeblich Einfluss auf das globale Marktgeschehen nehmen.