Am Donnerstag zeigten sich die Ölpreise nach einer vorübergehenden Erholung am Vorabend erneut leicht abgeschwächt. Der Handelstag verlief aufgrund des in den Vereinigten Staaten gefeierten "Thanksgiving"-Feiertags ruhig, was traditionell mit einem Rückgang der Marktaktivitäten verbunden ist. Dieses Phänomen ist häufig zu beobachten, da viele Marktteilnehmer in den USA von den Handelsaktivitäten absehen, was wiederum zu verringerter Liquidität und niedrigerem Handelsvolumen führt.
Die Nordseesorte Brent zur Lieferung im Januar verzeichnete zuletzt einen leichten Rückgang um 26 Cent und wurde zu einem Preis von 62,87 US-Dollar pro Barrel gehandelt. Der Preis der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) sank um 24 Cent und notierte bei 58,41 Dollar je Barrel. Diese Preisbewegungen sind Teil eines fortlaufenden Abwärtstrends bei den Ölpreisen, der nun in den vierten Verlustmonat in Folge mündet, die längste Verlustperiode, die in diesem Jahr beobachtet wurde.
Marktanalysten lenken ihre Aufmerksamkeit auf das bevorstehende Treffen der Opec+-Mitgliedsstaaten, das am Wochenende stattfinden wird. Diese Zusammenkunft der Ölproduzenten könnte entscheidende Impulse für die zukünftige Preisentwicklung liefern. Gleichzeitig werden die Märkte von der sich verlangsamenden wirtschaftlichen Entwicklung in China beeinflusst, die eine wesentliche Rolle bei der Abschwächung der globalen Nachfrage spielen könnte. Hinzu kommt die Aussicht auf ein Überangebot, das nach wie vor die Marktstimmung belastet.
Ein weiterer bedeutender Faktor, der die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich zieht, sind die fortlaufenden Friedensverhandlungen im Ukraine-Konflikt. Eine mögliche Einigung könnte zu einer Lockerung der Sanktionen gegen die russische Ölindustrie führen, was das Potenzial hat, das Angebot auf dem globalen Ölmarkt erheblich zu erhöhen. Diese komplexen geopolitischen und wirtschaftlichen Faktoren machen die kurzfristigen Aussichten für den Ölmarkt besonders ungewiss.