21. November, 2025

Politik

Olaf Scholz vor Untersuchungsausschuss: Politische Diskussion um Nord Stream 2 hält an

Am Freitag richtet sich die Aufmerksamkeit erneut auf die umstrittene Nord Stream 2-Pipeline, da der ehemalige Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem parlamentarischen Untersuchungsausschuss des Schweriner Landtags als Zeuge aussagen wird. Die Nord Stream 2-Pipeline, die ursprünglich dazu konzipiert war, russisches Erdgas durch die Ostsee direkt nach Deutschland zu transportieren, liegt seit dem Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine im Februar 2022 ungenutzt am Meeresboden.

Während der Bauphase der Pipeline war Scholz als Vizekanzler und Finanzminister im Kabinett von Angela Merkel tätig. In dieser Zeit wurde das umstrittene Projekt trotz vielfältiger internationaler Bedenken, insbesondere starker Warnungen aus den osteuropäischen Ländern, vollständig realisiert. Scholz übernahm das Amt des Bundeskanzlers im Dezember 2021. Inmitten wachsender Spannungen und klaren Anzeichen russischer Aggression verweigerte er schließlich die Betriebsgenehmigung für die Pipeline.

Beide Nord Stream-Pipelines, die im September 2022 durch Explosionen beschädigt wurden, stehen derzeit im Mittelpunkt intensiver Diskussionen, da ihre Zukunft ungewiss bleibt. Der Untersuchungsausschuss in Schwerin hat bereits zahlreiche Zeugenaussagen prominenter ehemaliger Politiker gehört, darunter Gerhard Schröder und Sigmar Gabriel. Schröder bekräftigte in seiner Aussage die Bedeutsamkeit des Pipeline-Baus für die deutsche Energieversorgung und verteidigte seine Rolle in dem Projekt. Sigmar Gabriel hingegen gestand Fehleinschätzungen im Umgang mit Russland ein und nannte seine falsche Einschätzung gegenüber dem russischen Präsidenten Wladimir Putin als einen der bedeutendsten außenpolitischen Fehltritte seiner Amtszeit.

Der Untersuchungsausschuss hat sich das Ziel gesetzt, seine umfassenden Erkenntnisse rechtzeitig zur anstehenden Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern im nächsten Jahr fertigzustellen und zu präsentieren. Das Ergebnis dieser Untersuchung könnte weitreichende Implikationen für die zukünftige Energie- und Außenpolitik Deutschlands haben.