10. September, 2025

Politik

Oberster Gerichtshof untersucht Zulässigkeit von Trumps Zollmaßnahmen im Rahmen eines Notstandsgesetzes

Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten wird im kommenden November eine bedeutende rechtliche Überprüfung der Zollpolitik des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump vornehmen. Ein offizielles Dokument des Supreme Courts bestätigt, dass eine umfassende Anhörung anberaumt wurde, die sich mit der umstrittenen Thematik der Zölle befasst, die während Trumps Amtszeit eingeführt wurden.

Die vorherige Regierung Trump hatte eine rechtliche Neubewertung der Zölle initiiert, die auf Basis eines Notstandsgesetzes eingeführt worden waren. Dieses Gesetz wurde jedoch von zahlreichen Bundesstaaten und internationalen Partnern kritisch hinterfragt. In einer richtungsweisenden Entscheidung war Trump kürzlich vor einem Berufungsgericht unterlegen, das entschied, dass er nicht berechtigt sei, weitreichende Zölle auf Importwaren zu erheben, ohne die Zustimmung des Kongresses einzuholen. Trotz dieser Niederlage wurde die gerichtliche Entscheidung bis Mitte Oktober ausgesetzt, um Trumps Administration Gelegenheit zu geben, auf die Entscheidung zu reagieren.

Einer der zentralen Konfliktpunkte betrifft die im August implementierten 15-prozentigen Zölle auf Waren aus der Europäischen Union. Der Kern des Rechtsstreits dreht sich um die Frage, inwiefern bestehende Handelsabkommen der Vereinigten Staaten durch diese Zölle beeinflusst werden könnten. Diverse Handelspartner, einschließlich der EU, hatten zuvor Zollvereinbarungen akzeptiert, die unter dem Notstandsgesetz zugunsten der USA angepasst wurden. Sollte der Oberste Gerichtshof die Zollbefugnisse tatsächlich ablehnen, befürchten Beobachter erhebliche wirtschaftliche Folgen für die Vereinigten Staaten. Eine derartige Entscheidung würde internationale Handelsbeziehungen belasten und könnte zu einer Revision bestehender Zollverträge führen.

Der rechtliche Rahmen von Trumps Entscheidung basiert auf einem Gesetz aus dem Jahr 1977, das dem Präsidenten erlaubt, in Krisensituationen ohne Einbindung des Kongresses zu intervenieren. Trotz dieser Rechtsgrundlage urteilte das Berufungsgericht, dass die Erhebung von Zöllen in den Kompetenzbereich des US-Kongresses fällt. Diese Einschätzung stellt nicht nur eine direkte Herausforderung an die Handelspolitik Trumps dar, sondern setzt seiner juristischen Strategie entscheidende Grenzen. Die kommende Entscheidung des Supreme Courts wird daher von weitreichender Bedeutung für die zukünftige Ausrichtung der amerikanischen Zollpolitik sein.