18. Oktober, 2025

Politik

Oberster Gerichtshof soll über Einsatz der Nationalgarde in Chicago urteilen

In einem fortdauernden juristischen Ringen sucht die Administration von Präsident Donald Trump die Unterstützung des Supreme Court, um eine Entscheidung eines untergeordneten Gerichts bezüglich des Einsatzes der US-Nationalgarde in Illinois aufschieben zu lassen. Ein Bundesgericht in Chicago hatte kürzlich den Einsatz der Soldaten vorübergehend blockiert, nachdem sowohl der Staat Illinois als auch die Stadt Chicago entschieden gegen den Plan der Trump-Administration protestiert hatten. Diese hatte beabsichtigt, die Nationalgarde gegen den Willen der lokalen Behörden im Großraum Chicago zu stationieren.

Nach dem anfänglichen gerichtlichen Stopp suchte die US-Regierung umgehend beim Berufungsgericht eine Kehrtwende, um die Stationierung der Nationalgarde dennoch zu realisieren. Jedoch wurde auch dieser Antrag abgelehnt. Nun richtet sich der Fokus der Administration auf das höchste Gericht der Vereinigten Staaten, das im Laufe der Amtszeit Trumps mit drei neuen konservativen Richtern besetzt wurde. Diese Veränderung könnte eine Verschiebung der Rechtsprechung zugunsten der Trump-Regierung bewirken.

Die juristische Auseinandersetzung entbrennt vor dem Hintergrund anhaltender Proteste in Chicago, die sich insbesondere gegen die Aktivitäten der Einwanderungsbehörde ICE richten. Das umstrittene Vorhaben der Trump-Regierung beabsichtigt, dass die Nationalgarde zur Unterstützung von Bundesbeamten sowie zum Schutz von Bundeseigentum eingesetzt wird. In diesem Zusammenhang wurden bereits Angehörige der Nationalgarde aus Illinois unter Bundesbefehlsgewalt gestellt, und zusätzliche Unterstützung aus anderen Bundesstaaten, darunter Texas, wurde angefordert.

Eine Richterin des erstinstanzlichen Gerichts führte jedoch aus, dass es an belastbaren Beweisen für eine Rebellion in Illinois mangele, die ein solches Eingreifen rechtfertigen könnten. Kritiker werfen Trump vor, die Nationalgarde als Werkzeug zu benutzen, um seinen politischen Einfluss in demokratisch geführten Städten auszuweiten und politische Gegner einzuschüchtern.

Die Debatte um die Rechtmäßigkeit und Angemessenheit solch eines Militäreinsatzes entzündet eine breite Diskussion über die Rolle der Bundesregierung in innerstaatlichen Angelegenheiten und deren Verhältnis zu den Rechten und Befugnissen der Bundesstaaten. Dabei steht die Frage im Raum, inwiefern der Einsatz von Bundeskräften ohne Zustimmung der lokalen Behörden das ohnehin angespannte politische Klima in den Vereinigten Staaten weiter belasten könnte.