Der Technologiekonzern Nvidia verzeichnet trotz erheblicher Herausforderungen im chinesischen Markt ein außerordentliches Wachstum. Der amerikanische Chip-Hersteller kann derzeit keine Direktverkäufe in China tätigen, dennoch zeigt sich das Unternehmen im Umsatzbereich unbeeindruckt von geopolitischen Hürden. Wie Firmenchef Jensen Huang bekanntgab, lag das ursprünglich prognostizierte Umsatzpotenzial für China im Jahr 2023 bei 50 Milliarden Dollar, verbunden mit einem erwarteten jährlichen Wachstum von 50 Prozent.
Nvidia beeindruckte mit einem sprunghaften Anstieg des Umsatzes im letzten Quartal, der um bemerkenswerte 56 Prozent auf 46,74 Milliarden Dollar gestiegen ist, was umgerechnet etwa 40 Milliarden Euro entspricht. Dieser Erfolg erscheint besonders beachtenswert, da er unter den schwierigen Bedingungen eines blockierten chinesischen Marktes erzielt wurde. Exportbeschränkungen seitens der USA und politische Bedenken aus Peking erschweren die Geschäftsaktivitäten in dieser Region erheblich.
Weltweit genießen Nvidias Chipsysteme großen Zuspruch, insbesondere bei der Entwicklung und dem Betrieb von künstlicher Intelligenz. Technologieriesen wie Google und Meta, sowie Start-ups wie OpenAI, setzen stark auf die innovativen Chips, was Nvidia zum wertvollsten Unternehmen der Welt mit einer Marktkapitalisierung von rund 4,4 Billionen Dollar wachsen ließ – eine Position, die sogar den Wert von Marktgrößen wie Apple übertrifft.
Obwohl Nvidias Aktienkurs in diesem Jahr um 35 Prozent und in den letzten fünf Jahren um über 1.300 Prozent gestiegen ist, erlebte der Kurs einen Rückgang von etwa drei Prozent im nachbörslichen Handel. Dieser Rückgang trat nach der Bekanntgabe der neuesten Geschäftszahlen auf, welche die Erwartungen der Marktanalysten knapp verfehlten.
Aktuell plant Nvidia keine Verkäufe der KI-Chips des Typs H20 nach China, obwohl diese unter der Trump-Regierung noch freigegeben wurden. Die US-Regierung würde hierfür eine Beteiligung von 15 Prozent an den Verkäufen erhalten. China blockiert jedoch den Import dieser Chips mit Verweis auf Sicherheitsbedenken. Gleichzeitig beschäftigt sich Nvidia mit Plänen, leistungsfähigere Chips der "Blackwell"-Serie auf den chinesischen Markt zu bringen, wobei das Unternehmen darauf hinweist, dass ein fortdauerndes Embargo die lokale Konkurrenz stärken könnte.
Für das aktuelle Quartal erwartet Nvidia weiterhin eine positive Geschäftsentwicklung mit einem prognostizierten Umsatzanstieg auf rund 54 Milliarden Dollar. Die anhaltend hohe Nachfrage nach Nvidia-Chips wird durch den steigenden Bedarf an Rechenleistung für neue AI-Systeme angetrieben. Der Jahresvergleich zeigt einen Gewinnanstieg von 59 Prozent auf 26,4 Milliarden Dollar, was die robuste Geschäftslage und das Wachstumspotential Nvidias in einem global herausfordernden Umfeld unterstreicht.