10. August, 2025

Wirtschaft

Niedersachsens Kultusministerin behält Aufsichtsratsposition bei Volkswagen bei

Niedersachsens Kultusministerin Julia Willie Hamburg beabsichtigt, ihre Position im Aufsichtsrat von Volkswagen auch nach der bevorstehenden Landtagswahl im Jahr 2027 zu behalten, sofern sie weiterhin Teil der Landesregierung bleibt. Diese Entscheidung trifft sie ungeachtet der Bedenken, die hinsichtlich des fehlenden spezifischen Bezugs ihres Ressorts zur Automobilindustrie geäußert wurden. Hamburg vertritt die Ansicht, dass eine ganzheitliche politische Verantwortung in wirtschaftlich anspruchsvollen Zeiten unverzichtbar ist. Sie unterstreicht, dass das gesamte Kabinett der Landesregierung geschlossen hinter dem Engagement bei Volkswagen steht und die Kooperation zwischen SPD und Grünen in diesem Gremium als erfolgreich bewertet wird.

Die Grünen-Politikerin betrachtet ihre Aufgaben im Aufsichtsrat als sinnvolle Ergänzung zur bisherigen Arbeit in diesem Bereich und hebt den persönlichen Nutzen hervor, den sie daraus zieht. Hamburg betont, dass ihre Funktionen als Ministerin und als Aufsichtsrätin nicht im Widerspruch zueinanderstehen, sondern sich vielmehr gegenseitig bereichern. Der zusätzliche wirtschaftliche Einblick, den sie durch ihre Tätigkeit gewinnt, erweist sich als wertvoll, um ein umfassenderes Verständnis der wirtschaftlichen Lage des Bundeslandes Niedersachsen zu erlangen.

Zudem plant sie, gemeinsam mit dem Ministerpräsidenten Olaf Lies, der ebenfalls das Land Niedersachsen im Aufsichtsrat vertritt, die Arbeit mit frischem Enthusiasmus fortzuführen. Dies knüpft an die bisherige erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem früheren Ministerpräsidenten Stephan Weil an. Ein besonderes Augenmerk legt Hamburg weiterhin auf die Zukunft des Volkswagen-Werks in Osnabrück, vor allem im Hinblick auf mögliche Kooperationen mit dem Rüstungskonzern Rheinmetall.

Hamburgs vorrangiges Ziel bleibt die Sicherung von Arbeitsplätzen in der Region. Dabei wird eine Zusammenarbeit mit Rheinmetall in Erwägung gezogen, sofern es sich als praktische und ökonomisch sinnvolle Option erweist. Der CEO von Rheinmetall, Armin Papperger, zeigte jüngst Interesse an einer intensivierten Zusammenarbeit, wobei er zunächst auf bestehende Projekte mit der VW-Tochter Traton hinweist.

Die Rolle des Landes Niedersachsen innerhalb des VW-Konzerns ist durch den Besitz von 20 Prozent der Stimmrechte von bedeutender Bedeutung. Dadurch haben Ministerpräsident Olaf Lies und Julia Willie Hamburg die Möglichkeit, in zentralen Angelegenheiten maßgeblichen Einfluss auszuüben und zudem im Aufsichtsrat ein Veto-Recht zu nutzen. Diese Einflussmöglichkeiten erlauben es, die wirtschaftspolitischen Interessen und Strategien des Landes effektiv zu vertreten und zu gestalten.