Die niederländische Regierung hat eine Absichtserklärung mit Uganda unterzeichnet, die ein erhebliches Echo in der internationalen Gemeinschaft hervorruft. Diese Vereinbarung, die am Rande der UN-Generalversammlung in New York vorgestellt wurde, sieht vor, abgelehnte Asylsuchende in das ostafrikanische Land abzuschieben. Die geplante Maßnahme soll zunächst in einem Pilotprojekt getestet werden, bei dem eine begrenzte Anzahl abgelehnter Asylbewerber betroffen sein wird. Die umfassende Umsetzung dieses umstrittenen Plans erfordert jedoch noch weitere Ausarbeitungen, die im Einklang mit niederländischem, europäischem und internationalem Recht stehen müssen. In diesem Zusammenhang steht die niederländische Regierung in einem kontinuierlichen Dialog mit der EU-Kommission sowie mit maßgeblichen UN-Organisationen.
Uganda hat Bereitschaft signalisiert, ein sogenannter Transit-Hub zu werden, an dem abgelehnte Asylsuchende in einem speziell eingerichteten Zentrum untergebracht werden. Dieses Zentrum soll als Sprungbrett dienen, von dem aus die Rückführung in ihre Heimatländer organisiert werden soll. Zudem hat Uganda im August ein analoges Abkommen mit den Vereinigten Staaten geschlossen, das die Aufnahme abgeschobener Migranten aus den USA vorsieht. Dieses Vorgehen ruft Vergleiche mit einem ähnlichen Plan der britischen Regierung wach, das die Abschiebung von Asylsuchenden nach Ruanda vorsah, jedoch letztendlich gescheitert ist.
Kritische Stimmen gegen den Plan der Niederlande kommen von Oppositionsparteien und Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International. Diese werfen der niederländischen Regierung vor, die Rechte der Asylsuchenden zu gefährden, insbesondere angesichts der von Uganda umgesetzten rigiden Gesetze gegenüber sexuellen Minderheiten. David van Weel, der niederländische Asyl- und Außenminister, verteidigt den Plan jedoch. Er versichert, dass sämtliche Rückführungen in strikter Übereinstimmung mit den geltenden Gesetzen und internationalen Vereinbarungen durchgeführt werden.
Der niederländisch-ugandische Plan wurde maßgeblich von der radikal-rechten Partei für die Freiheit (PVV), unter der Führung von Geert Wilders, gefördert. Die aktuelle politische Instabilität, ausgelöst durch das Auseinanderbrechen der rechten Koalition, hat zu einer erneuten Verschärfung der Asyldebatte im Vorfeld der Parlamentswahlen im Oktober geführt. Diese Wahlen könnten entscheidend dafür sein, ob die neue Regierung den umstrittenen Uganda-Plan weiterverfolgen wird oder nicht. Der Ausgang bleibt mit Spannung abzuwarten und könnte weitreichende Implikationen für die zukünftige Migrationspolitik der Niederlande haben.