01. November, 2025

Wirtschaft

Nexperia: Lieferengpässe unter niederländischer Aufsicht und chinesischer Einflussnahme

Inmitten verstärkter geopolitischer Spannungen ist es zu einer diplomatischen Auseinandersetzung zwischen China und den Niederlanden gekommen. Im Mittelpunkt dieser Kontroversen steht der niederländische Chiphersteller Nexperia, der unfreiwillig in einen internationalen Konflikt geraten ist. Anstoß für die jüngsten Spannungen war die Intervention der niederländischen Regierung in die Unternehmensführung von Nexperia, was zu erheblichen Turbulenzen in den globalen Produktions- und Lieferketten geführt hat, wie das chinesische Handelsministerium kritisierte.

Reportagen der Deutschen Presse-Agentur vom vergangenen Freitag deuten auf potenzielle weitere Engpässe bei Nexperia hin, die besonders gravierende Auswirkungen für die deutsche Automobilindustrie haben könnten. Diese Engpässe resultieren aus der Unterbrechung der Wafer-Lieferungen, welche unabdingbare Vorprodukte für die Chipherstellung darstellen und ursprünglich für das chinesische Montagewerk von Nexperia vorgesehen waren. Diese Lieferkettenunterbrechung wurde in die Wege geleitet, nachdem die niederländische Regierung begann, stärkeren Einfluss auf das Unternehmen mit Sitz in Nimwegen zu nehmen, das von einer chinesischen Muttergesellschaft geleitet wird.

Nexperia hat bestätigt, dass die betroffenen Kunden über die Lieferunterbrechung informiert wurden, jedoch verweigerte das Unternehmen weiterführende Erklärungen zu den Hintergründen oder den Auswirkungen. Auf diese Entwicklungen reagierte die chinesische Regierung mit einem Exportstopp für Nexperia, der auch die Lieferung von Chips umfasst, die für die Fahrzeugproduktion benötigt werden. Diese Maßnahmen könnten weitreichende Konsequenzen für die globalen Automobilmärkte nach sich ziehen.

Das chinesische Handelsministerium hat auf die Situation besonnen reagiert und sich in der Lösungsfindung kooperativ gezeigt. Es forderte betroffene Unternehmen auf, den Dialog zu suchen, um mögliche Ansätze zur Erfüllung der Exportkriterien auszuloten. Konkrete Bedingungen für den Exportstopp und die Voraussetzungen für eine Wiederaufnahme der Lieferungen verbleiben jedoch im Nebulösen, was bei den betroffenen Unternehmen und Branchen zu weiterer Verunsicherung führt.

Diese Entwicklung unterstreicht die Anfälligkeit international verzahnter Produktions- und Lieferketten für politische Eingriffe und die Notwendigkeit einer stabilen internationalen Wirtschaftskooperation, um wirtschaftliche und politische Unsicherheiten zu minimieren.