31. Oktober, 2025

Law

Neuer Monat, neue Regeln – Das ändert sich ab November 2025

Von strengerer Kreditprüfung bis zur Abschaltung des SD-Fernsehens: Im November treten gleich mehrere Änderungen in Kraft, die Verbraucher und Unternehmen betreffen. Ein Überblick über die wichtigsten Neuerungen, ihre Folgen – und was jetzt zu tun ist.

Neuer Monat, neue Regeln – Das ändert sich ab November 2025
Datenaustausch auf Knopfdruck: Mit dem neuen Gesetz zur Datenübermittlung dürfen Jobcenter, Sozialämter und Ausländerbehörden personenbezogene Informationen direkter austauschen – Datenschützer warnen vor Kontrolllücken.

Strengere Regeln für Ratenkäufe und „Buy Now, Pay Later“

Ab November wird es ernster für Anbieter von Ratenkäufen und sogenannten „Buy Now, Pay Later“-Modellen. Was bisher als bequeme Bezahloption galt, wird künftig stärker reguliert. Hintergrund ist eine EU-weite Vorgabe, die eine verpflichtende Kreditwürdigkeitsprüfung für Verbraucher vorsieht – auch bei kleineren Beträgen.

Für Kunden bedeutet das: Spontane Teilzahlungen oder der schnelle Klick auf „Jetzt kaufen, später zahlen“ werden seltener sofort möglich sein. Anbieter müssen vor Vertragsabschluss prüfen, ob der Kunde sich die Raten überhaupt leisten kann. Ziel ist, Überschuldung zu vermeiden – denn gerade junge Menschen und Haushalte mit geringem Einkommen nutzen BNPL-Angebote zunehmend unbedacht.

Für Fintechs und Zahlungsanbieter wie Klarna, Paypal oder Ratepay bedeutet die neue Regelung mehr Aufwand und Bürokratie. Sie müssen ihre Algorithmen und Bonitätsprüfungen anpassen. Manche kleinere Anbieter könnten dadurch sogar vom Markt verschwinden.

ARD und ZDF schalten SD-Signal ab – Fernsehen wird endgültig digital

Ein Stück Fernsehära endet: Ab dem 7. November 2025 stellen ARD und ZDF ihre SD-Ausstrahlung endgültig ein. Wer noch ältere Receiver oder Röhrengeräte nutzt, sieht dann nur noch Schwarzbild.

Künftig wird das gesamte Programm der öffentlich-rechtlichen Sender ausschließlich in HD-Qualität ausgestrahlt. Ziel ist, Bandbreite zu sparen und den Übergang zu effizienteren Übertragungssystemen wie DVB-T2 und Satellit HD abzuschließen.

Für die meisten Zuschauer ändert sich nichts – moderne Fernseher und Streamingdienste sind längst auf HD umgestellt. Betroffen sind vor allem ältere Haushalte oder Zweitgeräte, etwa in Ferienwohnungen. Wer noch auf SD setzt, sollte jetzt umrüsten.

Schwerbehindertenrente: Letzte Chance auf das alte Recht

Der November 2025 markiert einen wichtigen Stichtag im Rentenrecht. Für Versicherte des Geburtsjahrgangs 1963 endet die Übergangsfrist für die sogenannte Altersrente für schwerbehinderte Menschen nach altem Recht.

Nur wer zwischen dem 2. und 31. Dezember 1963 geboren ist, kann den Antrag noch im November stellen – danach gilt ausnahmslos das neue Recht. Damit verschiebt sich der frühestmögliche Rentenbeginn von 61 Jahren und 10 Monaten auf mindestens 62 Jahre.

Die Reform soll das Rentensystem vereinheitlichen und langfristig entlasten, trifft aber vor allem Versicherte, die kurz vor dem Ruhestand stehen. Wer Anspruch auf die alte Regelung hat, sollte sich beeilen: Der Antrag muss spätestens bis 30. November 2025 bei der Rentenversicherung eingehen.

Mehr Datenaustausch zwischen Behörden

Ebenfalls zum Monatsbeginn tritt das Gesetz zur Anpassung von Datenübermittlungsvorschriften im Ausländer- und Sozialrecht in Kraft. Dahinter verbirgt sich ein weiteres Digitalisierungsprojekt des Bundes, das die Zusammenarbeit von Behörden verbessern soll.

Künftig dürfen Sozialämter, Jobcenter und Ausländerbehörden bestimmte personenbezogene Daten direkter austauschen, etwa bei Leistungsbezügen oder Aufenthaltsverfahren. Ziel ist eine effizientere Verwaltung – Kritiker warnen jedoch vor Datenschutzrisiken und unklaren Zugriffsgrenzen.

Gerade in der Sozialverwaltung könnte das Gesetz aber auch Positives bewirken: Doppelprüfungen sollen entfallen, Verfahren beschleunigt werden. Entscheidend wird sein, wie verantwortungsvoll die Daten künftig genutzt werden.

General Motors hebt Gewinnprognose an – Aktie steigt deutlich
Geringere Zollkosten und robuste Quartalszahlen lassen den US-Autobauer optimistischer auf das laufende Jahr blicken.

Ryanair wird vollständig digital – Boardingpass nur noch per App

Auch beim Reisen ändert sich etwas: Ab dem 12. November 2025 schafft Ryanair endgültig den Papier-Boardingpass ab. Die Bordkarte gibt es nur noch digital in der „myRyanair“-App.

Das spart Kosten und Papier, zwingt Passagiere aber zum Smartphone. Elektronische Bordkarten lassen sich künftig direkt ins Wallet des Mobiltelefons integrieren oder an Mitreisende weiterleiten. Für ältere Reisende oder technikferne Kunden könnte das allerdings eine Hürde sein.

Die Maßnahme ist Teil einer umfassenden Digitalstrategie des Billigfliegers. Schon jetzt erfolgen über 95 Prozent aller Check-ins online. Wer ohne Smartphone reist, wird künftig kaum noch an Bord kommen – eine Rückfahrkarte in die analoge Welt gibt es nicht mehr.

Weniger Papier, mehr Kontrolle

Der November 2025 steht ganz im Zeichen der Digitalisierung – in Verwaltung, Finanzwelt und Alltag. Für Verbraucher bedeutet das: mehr Bequemlichkeit, aber auch mehr Verantwortung.

Ob beim digitalen Bezahlen, Fernsehen oder Fliegen – die Richtung ist klar: Papier, Bargeld und analoge Prozesse verlieren weiter an Bedeutung. Die neue Realität heißt: digital, vernetzt – und manchmal komplizierter, als gedacht.

Echte Präsenz: Der unterschätzte Wettbewerbsvorteil in der Führung
Wer Führung ernst nimmt, muss zuerst ankommen – im Raum, im Gespräch, bei sich selbst. Warum Präsenz mehr bewirkt als jede Roadmap und wie sie sich im Alltag trainieren lässt.