25. August, 2025

Politik

Netanjahu erwägt möglichen Abzug israelischer Streitkräfte aus Südlibanon.

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat kürzlich die Perspektive eines schrittweisen Rückzugs israelischer Truppen aus dem Südlibanon angedeutet. Dieser potenzielle Rückzug ist jedoch an die wichtige Bedingung geknüpft, dass die libanesische Armee ernsthafte und effektive Maßnahmen zur Entwaffnung der Hisbollah ergreift. Laut einer Erklärung aus dem Büro Netanjahus basiert dieser Plan auf einer von den Vereinigten Staaten initiierten Strategie, die eine allmähliche Reduzierung der israelischen Militärpräsenz in Libanon anstrebt.

Der derzeitige Waffenstillstand zwischen Israel und der Hisbollah, der seit Ende November 2023 in Kraft ist, ist fragil und wird regelmäßig von gegenseitigen Anschuldigungen der Verletzung begleitet. Der Süden Libanons bleibt unter strikter israelischer Beobachtung, wobei fünf befestigte Posten weiterhin aktiv sind. Trotz der formal bestehenden Waffenruhe führt das israelische Militär nahezu täglich Luftangriffe im Libanon durch. Diese Angriffe sind laut israelischen Angaben auf strategische Stellungen der Hisbollah ausgerichtet und stellen die Umsetzung des Waffenstillstands zunehmend infrage.

Die libanesische Regierung steht angesichts der politischen und sozialen Herausforderungen, die mit der Umsetzung der Waffenruhe einhergehen, unter erheblichem Druck. Besonderer Fokus liegt auf der Entwaffnung der einflussreichen schiitischen Hisbollah-Miliz, eine Aufgabe, die im Rahmen des von den USA vorgeschlagenen Plans bis zum Ende des Jahres abgeschlossen sein soll. Die libanesische Armee ist nun gefordert, effektive und durchsetzbare Strategien zu entwickeln, um dieses politisch und sicherheitstechnisch komplexe Ziel zu erreichen.

Die Position der Hisbollah bleibt jedoch unverändert resolut. Die Organisation signalisiert ihre Bereitschaft zur Entwaffnung nur unter der Voraussetzung, dass Israel einen umfassenden Stopp der militärischen Angriffe in der Region gewährleistet und seine verbliebenen Truppen vollständig aus dem Süden Libanons abzieht. Diese Forderungen der Hisbollah stellen sowohl die libanesische Regierung als auch internationale Vermittler vor beträchtliche diplomatische Herausforderungen, da sie einen Schlüssel zur langfristigen Stabilität und Sicherheit in der Region darstellen können.