05. Oktober, 2025

Politik

Netanjahu beanstandet europäische Ansätze: Auseinandersetzung über Lösungswege im Nahost-Konflikt

Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat europäischen Spitzenpolitikern vorgeworfen, im Kampf gegen islamistischen Terrorismus Schwäche zu zeigen. In einem ausführlichen Interview mit Euronews betonte er, dass die Europäische Union bezüglich der Nahost-Politik den falschen Kurs verfolgt, insbesondere im Vergleich zu den Entscheidungen von US-Präsident Donald Trump. Netanjahu verwies dabei auf den kürzlich vorgestellten Friedensplan der USA für den Gazastreifen, der in seinen Augen einen entscheidenden Beitrag zur Stabilität der Region leisten könnte.

Netanjahu äußerte seine Besorgnis darüber, dass mehrere europäische Staaten, darunter Frankreich, Großbritannien, Belgien und Kanada, der einseitigen Anerkennung eines palästinensischen Staates zugestimmt hätten. Dieser Schritt, der darauf abzielt, eine Zweistaatenlösung zu fördern und ein friedliches Miteinander von Israel und einem zukünftigen palästinensischen Staat herbeizuführen, sieht er kritisch. Seiner Meinung nach kommt diese Anerkennung einer Belohnung der Hamas gleich, da sie laut ihm der Terrororganisation die Möglichkeit gebe, ihren kriegerischen Auseinandersetzungen gegen Israel weiterhin nachzugehen.

Netanjahu ging weiter und erklärte, Europa sei durch diese politischen Entscheidungen marginalisiert und zeige damit erhebliche Schwächen. Er zog einen drastischen Vergleich zur Beschwichtigungspolitik gegenüber Nazi-Deutschland und hob hervor, dass der Terrorismus mit Entschlossenheit bekämpft werden müsse, statt ihn durch Zugeständnisse zu bestärken. Im Gegensatz dazu pries er Trumps Friedensplan als pragmatisch und realistisch, und sprach die Hoffnung aus, Europa möge in Anbetracht der jüngsten Massendemonstrationen mit pro-Hamas-Inhalten seine Haltung überdenken.

Darüber hinaus beschrieb Netanjahu den kämpferischen Standpunkt Israels im Angesicht der sogenannten "Achse des Widerstands", zu der auch die Hamas gehört, als entscheidend für den Schutz freier Gesellschaften weltweit. Er drückte seine Hoffnung aus, dass eine Waffenruhe erreichbar sei, und betonte, dass die Freilassung von Geiseln durch die Hamas ein Anzeichen für eine mögliche Beendigung der aktuellen Kriegsphase sein könnte. Dennoch stellte er unmissverständlich klar, dass eine Rückkehr der Hamas als dominierende Kraft im Gazastreifen für Israel keine akzeptable Lösung darstellt.

Abschließend appellierte Netanjahu an Europa, seine Haltung gegenüber der Region zu überdenken und sich dafür einzusetzen, dass Stabilität und Frieden im Nahen Osten unter Berücksichtigung der Sicherheitsinteressen Israels erreicht werden können. Nur durch eine gemeinsame und entschlossene Strategie könne die Bedrohung durch islamistischen Terrorismus wirksam eingedämmt werden.