23. Dezember, 2025

Wirtschaft

Nestlé verfolgt nachhaltige Expansion durch gezielte Innovationsstrategien

Der neue CEO von Nestlé, Philip Navratil, hat den Kurs des multinationalen Nahrungsmittelkonzerns auf eine entschlossene Wachstumsstrategie ausgerichtet, die als Schlüssel zur Lösung vielfältiger unternehmerischer Herausforderungen gilt. In einem aufschlussreichen Interview erläuterte Navratil, dass Wachstum nicht nur den Gewinn steigert, sondern auch die Fixkosten entlastet und den Marktanteil stärkt. Das Unternehmen verfolgt das Ziel eines organischen Wachstums von vier Prozent und legt dabei weniger Wert auf Akquisitionen, sondern vielmehr auf die Beschleunigung der Innovationsprozesse innerhalb seines bereits starken Produktportfolios.

Ein zentrales Element dieser neuen Strategie bildet das Sparprogramm "Fuel for Growth". Die hierbei erzielten Einsparungen werden zentralisiert und nicht, wie in der Vergangenheit, direkt in die jeweiligen Märkte reinvestiert. Die Entscheidung über die Mittelverteilung trifft nunmehr ausschließlich die Geschäftsleitung, basierend auf strategischen Erfordernissen. Diese Neuordnung ist verbunden mit der Ankündigung, über 16.000 Stellen zu streichen, um die Effizienz zu steigern und gezielt Zukunftschancen zu fördern.

Navratil betonte, dass Nestlé in allen Regionen ein schnelleres Wachstum als der Markt erzielen müsse. Besonders im Bereich Wasser sowie bei den sogenannten Mainstream-Vitaminen erkennt er Potenzial für strategische Partnerschaften, da diese Segmente bislang nicht die erwartete Rentabilität aufweisen. In dem bedeutenden Markt China, wo das Wachstum kürzlich ins Stocken geriet, plant das Unternehmen durch verstärkte Investitionen in Innovationen und E-Commerce, vergangene Fehlentscheidungen zu korrigieren.

Obwohl Navratil derzeit keine konkreten Pläne für eine Nespresso-Produktion in den USA verfolgt, schließt er langfristige strategische Überlegungen in dieser Richtung nicht aus. Er bekräftigte erneut, dass beabsichtigte Verkäufe im Wasser- und Vitaminsegment dazu beitragen sollen, die Unternehmensverschuldung zu senken, die gegenwärtig das Dreifache des EBITDA beträgt.

Hinsichtlich der Beteiligung am französischen Kosmetikkonzern L'Oréal erläuterte Navratil in vager Weise, dass diese als finanzielle Investition betrachtet wird und regelmäßigen Bewertungen durch den Verwaltungsrat unterliegt. Er vermied es jedoch, konkrete Details zu künftigen strategischen Entscheidungen bezüglich dieser Beteiligung preiszugeben.