15. Dezember, 2025

Wirtschaft

N26 erneut unter regulatorischer Aufsicht durch die Bafin

Die Smartphone-Bank N26, bekannt für ihren dynamischen Aufstieg im Finanzsektor, gerät erneut in den Fokus der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin). Die Regulierungsbehörde hat aufgrund erheblicher Mängel im Risiko- und Beschwerdemanagement sowie Unzulänglichkeiten in der Organisation des Kreditgeschäfts weitreichende Maßnahmen ergriffen. Die Bafin verlangt von N26 Bank SE klare und effektive Schritte zur Sicherstellung einer ordnungsgemäßen Geschäftsorganisation. Zur Überwachung dieser Umsetzung wird ein Sonderbeauftragter eingesetzt, der die Funktion hat, im Auftrag der Bafin zu agieren und die notwendigen Anpassungen zu gewährleisten.

Eine umfassende Sonderprüfung im Jahr 2024, begleitet von der Überprüfung des Jahresabschlusses, hat deutlich gemacht, dass die geforderten strukturellen Standards bei N26 bisher nicht vollständig erfüllt sind. Diese Feststellungen führten im laufenden Jahr zudem zu einer Umstrukturierung innerhalb des Führungsteams der Bank. In einem weiteren Schritt hat die Bafin N26 untersagt, in den Niederlanden neue Hypothekengeschäfte zu beginnen. Darüber hinaus sind die Verbriefung und der Handel von Forderungen aus diesen Transaktionen künftig nicht mehr gestattet. Diese Restriktionen zielen darauf ab, die Geschäftspraktiken der Bank umfassend zu reformieren und zu stabilisieren.

Der Druck auf N26, sich den regulatorischen Anforderungen anzupassen, wächst stetig. Auch neue Eigenmittelanforderungen wurden implementiert, um die Risikotragfähigkeit des Unternehmens zu stärken und auf ein zuverlässiges Fundament zu stellen. Die rechtsverbindlichen Maßnahmen treten seit dem 10. und 13. Dezember 2025 in Kraft und sind Teil einer langfristigen Strategie zur Regulierung und Sicherstellung der Finanzmarktstabilität.

N26 war in der Vergangenheit bereits mehrfach mit der Bafin aneinandergeraten. Bereits im Jahr 2021 wurde eine Geldstrafe in Höhe von 4,25 Millionen Euro verhängt, da N26 verdächtige Geldwäsche-Meldungen nicht fristgerecht eingereicht hatte. Ein weiterer Verstoß gegen geltende Regelungen führte im Jahr 2024 zu einer weiteren erhöhten Strafzahlung von 9,2 Millionen Euro. Trotz dieser Herausforderungen bleibt N26 ein bedeutender Akteur im europäischen digitalen Bankensektor. Mit Präsenz in 24 europäischen Ländern betreut die Bank rund 4,8 Millionen ertragsrelevante Kunden, die als aktive, vollständig legitimierte Kontoinhaber zur Umsatzgeneration des Unternehmens beitragen und die Marktposition von N26 festigen.