11. September, 2025

Politik

Musk greift Justiz und Medien nach Mordfall in Charlotte an

Nach der brutalen Tötung einer Ukrainerin in den USA erhebt Tesla-Chef Elon Musk schwere Vorwürfe. Während die Justiz für ihre lasche Strafverfolgung kritisiert wird, attackiert er internationale Medien wegen angeblicher Berichterstattungslücken.

Musk greift Justiz und Medien nach Mordfall in Charlotte an
Musk prangert Justiz an – auf X fordert der Tesla-Chef, Richter und Staatsanwälte zu benennen, die trotz Vorstrafen gefährliche Täter frei laufen lassen.

Ein Mord, der Fragen aufwirft

Die 23-jährige Ukrainerin Iryna Zarutska, 2022 vor dem Krieg in ihrer Heimat geflohen, kam im August in Charlotte (North Carolina) durch einen Messerangriff ums Leben.

Aufnahmen einer Überwachungskamera zeigen, wie der 34-jährige Tatverdächtige Decarlos Brown Jr., ein mehrfach vorbestrafter Obdachloser, plötzlich ein Messer zieht und die junge Frau attackiert. Das Video endet, bevor die eigentliche Tat gezeigt wird. Zarutska starb noch am Tatort.

Der Täter: lange Akten, geringe Konsequenzen

Die Strafakte von Brown Jr. liest sich wie ein Muster gescheiterter Resozialisierung: bewaffnete Raubüberfälle, Diebstähle, Bedrohungen.

Fünf Jahre Haft hat er bereits verbüßt, dennoch war er zum Tatzeitpunkt auf freiem Fuß. Für Musk ist das ein klarer Beleg für ein Justizsystem, das gefährliche Täter immer wieder laufen lässt. Auf seiner Plattform X forderte er:

„Nennt die Namen der Staatsanwälte und Richter, die Mord, Vergewaltigung und Raub ermöglichen.“

Musks Medienkritik

Noch schärfer äußerte er sich gegenüber den großen Medienhäusern. Laut Musk hätten weder die New York Times noch CNN, die BBC oder große Nachrichtenagenturen den Fall aufgegriffen.

Überwachungskamera zeigt die letzten Momente von Iryna Zarutska – die 23-jährige Ukrainerin wurde in Charlotte Opfer eines Messerangriffs durch einen vorbestraften Obdachlosen.

Er wirft ihnen bewusstes Schweigen vor – eine These, die ins Muster seiner wiederholten Angriffe auf den etablierten Journalismus passt. Kritiker entgegnen, dass viele Regional- und Boulevardmedien längst berichtet haben, die Zurückhaltung der Leitmedien aber auch journalistische Abwägung sein könnte.

Politischer Zündstoff

Der Fall entfaltet längst eine Sprengkraft, die über die Tat hinausgeht. Für konservative Politiker in den USA liefert er Munition, um härtere Strafen und ein Ende vermeintlicher „Soft-on-Crime“-Strategien zu fordern.

Bürgerrechtsorganisationen wiederum warnen vor einer Instrumentalisierung, die sich in pauschaler Stigmatisierung Schwarzer oder Obdachloser äußern könnte. Die Tat wirft damit nicht nur Fragen an Polizei und Justiz auf, sondern auch an den gesellschaftlichen Umgang mit Kriminalität und Rassismus.

Musks gefährlicher Grat

Für Elon Musk ist die Attacke ein weiteres Beispiel, um seinen Kulturkampf gegen Medien und Behörden zu befeuern. Doch je deutlicher er Richter und Staatsanwälte namentlich an den Pranger stellen will, desto größer wird die Gefahr, dass er selbst die Grenzen zwischen notwendiger Debatte und populistischer Zuspitzung überschreitet.

Der Mord an Iryna Zarutska bleibt ein menschliches Drama – doch Musks Reaktion zeigt, wie schnell aus einer Bluttat ein politisches Schlachtfeld wird.

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