Tat im Umfeld des Freizeitparks
Am Samstagabend, 9. August 2025, verliert ein sechsjähriges Mädchen im Erlebnisbad Rulantica seine Eltern aus den Augen. Gegen 20.20 Uhr bietet ein Mann, der sich später als 31-jähriger rumänischer Staatsbürger herausstellt, „seine Hilfe“ an. Statt zum Fund der Eltern führt er das Kind jedoch in ein angrenzendes Waldgebiet.
Dort, so die Ermittler, fordert der Täter das Mädchen zu sexuellen Handlungen auf – und lässt es schließlich allein zurück. Rund zwei Stunden später, gegen 22.20 Uhr, wird das Kind in Grafenhausen entdeckt, knapp fünf Kilometer vom Tatort entfernt. Es trägt noch Badebekleidung: Badeschuhe, ein hellblaues Bikinioberteil, rosa Badehose.
Täter identifiziert, aber flüchtig
Die Polizei wertet umgehend Bild- und Videomaterial des Erlebnisbads aus. Der Verdacht richtet sich schnell gegen einen 31-jährigen Rumänen aus der Region, der bereits wegen Diebstahls und Leistungserschleichung polizeibekannt ist.

Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Freiburg erlässt das Amtsgericht Haftbefehl sowie einen Durchsuchungsbeschluss für seine Wohnung.
Doch der Mann ist verschwunden. Nach ihm wird nun international gefahndet – über das Schengener Informationssystem und Interpol.
Spurensuche und Zeugenaufruf
Für die Ermittler ist klar: Der exakte Laufweg zwischen Erlebnisbad und Fundort könnte entscheidende Hinweise liefern. Das Polizeipräsidium Offenburg bittet daher um Meldungen von Personen, die zwischen 20.20 und 22.20 Uhr am Rulantica oder am angrenzenden See verdächtige Beobachtungen gemacht haben.
Die Polizei setzt darauf, dass sich weitere Zeugen melden, um den Ablauf der Tat lückenlos zu rekonstruieren – und den mutmaßlichen Täter zu fassen, bevor er sich dauerhaft ins Ausland absetzt.
Ein Fall, der Fragen aufwirft
Der Missbrauchsfall in unmittelbarer Nähe eines der bekanntesten Freizeitparks Deutschlands wirft ein Schlaglicht auf die Sicherheit in öffentlich zugänglichen Einrichtungen.
Wie konnte ein polizeibekannter Mann unbehelligt ein Kind aus einer belebten Umgebung führen? Und wie gelingt es einem Tatverdächtigen, trotz frühzeitiger Identifizierung und Haftbefehl, unterzutauchen?
Bis der Täter gefasst ist, wird dieser Fall nicht nur juristisch, sondern auch politisch weiter für Diskussionen sorgen – über Prävention, Grenzsicherung und die Sicherheitskonzepte an Orten, die eigentlich Freude und Unbeschwertheit bieten sollen.
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