In einer jüngsten Meldung der von der Hamas geführten Regionalregierung im Gazastreifen wurde das Ausmaß der Kriegsschäden, die durch die jüngsten Auseinandersetzungen entstanden sind, auf erschütternde 30 Milliarden US-Dollar taxiert. Diese Schätzung umfasst die gravierende Zerstörung von Wohnbauten, kommerziellen Einrichtungen und bedeutenden Infrastrukturkomponenten wie Verkehrswege und Versorgungsnetze für Strom, Wasser und Abwasser, die im Verlauf von mehr als fünf Monaten intensiver militärischer Operationen erlitten haben.
Während unabhängige Überprüfungen dieser Zahlen derzeit nicht möglich sind, stützen Vereinte Nationen jedoch die Einschätzung, dass ein gravierender Anteil der baulichen Infrastruktur im umkämpften Stadtgebiet von Gaza, nämlich zwischen 70 und 80 Prozent, durch konfliktbedingte Einwirkungen erheblich beeinträchtigt oder vernichtet wurde.
Dieser Zustand folgt auf eine Periode heftiger Konfrontation, die ihren Ausgang nahm, nachdem Kämpfer islamistischer Fraktionen – darunter die Hamas – am 7. Oktober Angriffe auf südisraelische Gebiete verübt und dabei rund 1200 Opfer gefordert hatten. Als Antwort setzte das israelische Militär auf eine rigorose Kampagne, die auch mittels weitreichender Bombardements dicht besiedelter Areale im Gazastreifen geführt wurde – ein Vorgehen, das selbst von Verbündeten wie den Vereinigten Staaten aufgrund der schwerwiegenden Folgen für die Zivilbevölkerung kritisch betrachtet wird.
Das israelische Militär begründet seine Strategie mit der Notwendigkeit, die Hamas zu schwächen, die ihrerseits militärische Einrichtungen und Führungszentren inmitten von Wohnquartieren etablierte. Der Fokus liegt dabei auch auf der Zerstörung eines umfangreichen Tunnelsystems, welches die Hamas unter anderem unter zivilen Einrichtungen wie Krankenhäusern angelegt haben soll und das sich über mehrere hundert Kilometer erstreckt.