Der amerikanische Technologiekonzern Microsoft hat im letzten Quartal einen bemerkenswerten Anstieg des Umsatzes um 13 Prozent auf 70,1 Milliarden US-Dollar verzeichnet, was die Erwartungen der Analysten deutlich übertroffen hat. Diese positive Entwicklung spiegelte sich auch im Gewinn des Unternehmens wider, der erheblich gestiegen ist. Amy Hood, die Finanzchefin von Microsoft, äußerte sich während einer Telefonkonferenz am Mittwochabend optimistisch über das zukünftige Potenzial im Bereich der Cloud-Dienste. Ihre positive Einschätzung spielte eine wesentliche Rolle bei der Beruhigung der Investoren und trug dazu bei, die Bedenken hinsichtlich der potenziellen Auswirkungen der US-amerikanischen Zollpolitik abzumildern. Im Zuge dieser Entwicklung stieg der Kurs der Microsoft-Aktie im vorbörslichen US-Handel am Donnerstag um fast acht Prozent, was eine weitere Erholung von den Tiefstständen im April bedeutete.
Die Technologiebranche insgesamt hatte zuvor erheblich unter den Zollplänen des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump gelitten, was auch die Zinserwartungen beeinflusste. Besonders betroffen von möglichen Zinsänderungen zeigte sich die Tech-Branche aufgrund ihrer hohen Bewertung und Kapitalintensität. Vor diesem Hintergrund war der Aktienkurs von Microsoft zwischenzeitlich auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2023 gefallen, nachdem er im Sommer desselben Jahres eine Rekordmarke von über 468 Dollar erreicht hatte. Derzeit liegt der Aktienkurs etwas unter 400 Dollar. Mit einer Marktkapitalisierung von 2,9 Billionen Dollar bleibt Microsoft jedoch nach Apple das zweitwertvollste börsennotierte Unternehmen weltweit.
Besonders hervorzuheben ist das beeindruckende Wachstum der Cloud-Plattform Azure, das im zurückliegenden Quartal um 33 Prozent zulegte. Etwa die Hälfte dieses Wachstums wurde durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz angetrieben, was die Erwartungen der Analysten, die von einem knapp über 30-prozentigen Wachstum ausgingen, übertraf. Analyst Brent Thill von der Investmentbank Jefferies merkte besonders die positive Entwicklung der nicht KI-gestützten Geschäftsbereiche an. Der Umsatzausblick für das laufende Quartal übersteigt ebenfalls die allgemeinen Erwartungen. Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten bleibt die Nachfrage weitgehend stabil.
Der Wettbewerb im Bereich der Cloud-Dienste ist intensiv, wie das Beispiel der Mitbewerber Amazon Web Services und Google Cloud Platform von Alphabet zeigt, die ebenfalls erhebliche Investitionen in ihre Rechenzentren tätigen. Microsoft hat im vergangenen Quartal 21,4 Milliarden Dollar für Investitionsausgaben bereitgestellt, was im Vergleich zum Vorquartal einen Rückgang darstellt und den ersten Rückgang dieser Art seit über zwei Jahren markiert.