Am Donnerstag führten die neuesten Gewinnwarnungen des renommierten Reifenherstellers Michelin zu merklichen Schwankungen im Aktienmarkt. Im vorbörslichen Handel verzeichneten die Aktien des französischen Unternehmens einen Rückgang von 3,6 Prozent auf 26,45 Euro. Diese Entwicklung löste auch Bewegungen bei der deutschen Konkurrenz aus, was sich in einem Kursrückgang von 2,2 Prozent bei Continental bemerkbar machte, deren Aktienwert auf 62,04 Euro sank.
Die jüngsten Anpassungen seitens Michelin betreffen insbesondere ihre Prognosen für das operative Ergebnis bis 2025, welche bereits heruntergeschraubt wurden. Hinzu kam nun eine weitere Korrektur der Vorhersage für den währungsbereinigten operativen Gewinn für das Jahr 2026. Diese revidierten Ausblicke veranlassten den JPMorgan-Analysten Jose Asumendi, seine Schätzungen für das bereinigte EBIT in beiden Jahren entsprechend anzupassen. In Reaktion darauf reduzierte er auch sein Kursziel von ursprünglich 30 auf nunmehr 27 Euro, was leicht unter den Durchschnittserwartungen der von Bloomberg befragten Analysten liegt.
Asumendi unterstrich in seiner Analyse, dass in dem derzeit volatilen Marktumfeld besonders die Ausschüttungsstrategie von Michelin im Zentrum der Aufmerksamkeit steht. Dabei hob er die Projektionen eines freien Barmittelzuflusses von etwa 1,7 Milliarden Euro im Jahr 2025 und 1,8 Milliarden Euro im Jahr 2026 hervor. Zudem betonte Asumendi, dass Michelin ihr Aktienrückkaufprogramm beschleunigt hat, mit dem Ziel, bis zum Jahresende zusätzliche Rückkäufe im Volumen von 400 Millionen Euro zu tätigen.
Diese Maßnahmen könnten darauf abzielen, das Vertrauen der Investoren zu stärken und den Aktienwert langfristig zu stabilisieren, angesichts der Herausforderungen, die durch das aktuelle wirtschaftliche Klima verursacht werden. Der Fokus auf freie Barmittel und zusätzliche Rückkäufe signalisiert eine strategische Ausrichtung, die finanzielle Flexibilität und eine stärkere Kapitalrückführung an die Aktionäre priorisiert.