25. November, 2025

Märkte

Meta prüft Google-Chips – und setzt Nvidia unter Druck

Meta prüft den Einsatz von Googles KI-Chips – ein möglicher Milliardenauftrag setzt Nvidia spürbar unter Druck.

Meta prüft Google-Chips – und setzt Nvidia unter Druck
Der Deal könnte Googles TPUs erstmals als ernsthafte Alternative zu Nvidia etablieren und die Kräfteverhältnisse im KI-Markt verändern.

Ein möglicher Milliardenauftrag könnte Googles TPUs erstmals in die erste Liga heben

Meta denkt laut über einen radikalen Schritt nach: Der Konzern prüft, KI-Chips von Google in seine Rechenzentren zu integrieren. Das berichtet „The Information“ – und löst sofort Bewegung am Markt aus. Besonders deutlich zeigt sich die Reaktion bei Nvidia, deren Aktie im nachbörslichen Handel bis zu 2,7 Prozent verliert.

Ein Milliardenauftrag von Meta wäre mehr als nur ein Deal. Er wäre ein Symbol für eine veränderte Machtbalance im KI-Sektor.

Google will seine TPUs aus dem Schatten holen

Googles Tensor Processing Units (TPUs) gelten als solide, aber bislang vor allem intern genutzte Alternative zu Nvidias Hochleistungsprozessoren. Nvidia dominiert den Markt für KI-Chips nahezu monopolartig – mit Lieferzeiten, die sich in Monaten oder Jahren messen lassen.

Für Google wäre ein Einstieg bei Meta der Durchbruch, den das Unternehmen seit Jahren anstrebt: den eigenen Chip als ernst zu nehmendes Produkt für Hyperscaler und Großkonzerne zu positionieren. Mit Meta würde einer der größten KI-Investoren der Welt erstmals offen signalisieren, dass Nvidia nicht alternativlos ist.

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Meta sucht mehr Unabhängigkeit – und Kapazität

Für Meta ist der Chipwechsel eine strategische Frage. Der Konzern investiert seit Monaten massiv in KI-Infrastruktur. Jede Verzögerung bei Hardwarelieferungen wirkt sich direkt auf Produktentwicklung, Training großer Modelle und Rechenkosten aus.

Meta hat bereits im August einen Cloud-Computing-Vertrag über zehn Milliarden Dollar mit Google unterschrieben. Die Integration von TPUs wäre der nächste logische Schritt – mehr Kapazität, weniger Engpässe, geringere Abhängigkeit vom Marktführer.

Ein solcher Auftrag würde sich nahtlos in eine Entwicklung einfügen, die die gesamte Branche prägt: Google will 40 Milliarden Dollar in neue Rechenzentren in Texas stecken. Oracle hat Meta und OpenAI Deals über mehr als 300 Milliarden Dollar zugesichert. Die Investitionswelle verschiebt die Tektonik der Branche – und Meta spielt dabei eine Schlüsselrolle.

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Nvidia bleibt stark – aber verwundbarer als früher

Nvidia profitiert weiterhin von ungebrochener Nachfrage. Die jüngsten Quartalszahlen waren erneut deutlich besser als erwartet. Doch die Konkurrenz holt auf – nicht kurzfristig bei der Spitzenleistung, sondern bei Verfügbarkeit, Kostenstruktur und Integration in bestehende Systeme.

Dass die Nvidia-Aktie schon bei einem Medienbericht über eine mögliche Meta-Entscheidung nachgibt, zeigt: Der Markt preist das Risiko ein, dass erstmals ein Großkonzern in erheblichem Umfang auf Alternativen setzt. Für Nvidia wäre das ein Warnsignal, nicht wegen eines Umsatzverlusts, sondern wegen der Signalwirkung auf andere Hyperscaler.

Der Wettbewerb im KI-Chip-Markt tritt in eine neue Phase ein

Die Prüfung von Google-Chips durch Meta ist kein Zufall. Sie steht für eine Branche, die sich auf ein Jahrzehnt massiver Infrastrukturinvestitionen einstellt und in der die Abhängigkeit von einem dominanten Anbieter zum operativen Risiko geworden ist.

Sollte Meta tatsächlich TPUs in großem Stil einsetzen, wäre das der erste echte Durchbruch eines Nvidia-Konkurrenten auf Hyperscaler-Niveau – und eine Zäsur für den globalen KI-Markt.