Im Rahmen der jüngsten Botschafterkonferenz hat Bundeskanzler Friedrich Merz eine umfassende Überarbeitung der Sicherheitsstrategie für Deutschland und Europa gefordert. Angesichts der zunehmenden geopolitischen Spannungen mit den Großmächten China und Russland sowie der Herausforderungen innerhalb der transatlantischen Beziehungen sprach der Vorsitzende der CDU von der Notwendigkeit eines grundlegenden Paradigmenwechsels. Dabei stellte Merz klar, dass zukünftig die Interessen Deutschlands und Europas klar im Fokus stehen müssen.
Bundeskanzler Merz argumentierte, dass die traditionelle Trennung zwischen Innen- und Außenpolitik in der heutigen globalisierten Welt ihre Gültigkeit verloren hat. Die gegenwärtigen globalen Entwicklungen erfordern ein stärkeres internationales Engagement der Bundesregierung, um sowohl die innere Sicherheit als auch den wirtschaftlichen Wohlstand Deutschlands zu sichern. Besondere Bedeutung wird dabei den geplanten Reisen des Kanzlers in Regionen jenseits der transatlantischen Achse beigemessen, die als deutliches Signal für den Aufbau neuer strategischer Partnerschaften interpretiert werden sollen.
Mit Blick auf Russland und China äußerte Kanzler Merz seine Besorgnis über deren zunehmend aggressive Außenpolitik. Er hob hervor, dass es eine zentrale Aufgabe der deutschen Politik sei, sich gegen den wachsenden Einfluss dieser Mächte in Europa zu positionieren. Zur Absicherung der strategischen Unabhängigkeit Deutschlands betonte er die Wichtigkeit einer diversifizierten Zusammenarbeit auf internationaler Ebene.
Ein weiterer bedeutender Aspekt seiner Ausführungen war die Kritik an der aktuellen Dysfunktionalität der Welthandelsorganisation (WTO). In Anbetracht der zunehmend protektionistischen Politik der USA, so Merz, sei es unabdingbar, ein neues, regelbasiertes System für den globalen Freihandel zu entwickeln, das sowohl fair als auch nachhaltig ist.
Besondere Erwähnung fand Außenminister Johann Wadephul, dessen Fähigkeit, orientierungssicher durch die Herausforderungen der heutigen turbulenten Zeiten zu navigieren, von Merz ausdrücklich gelobt wurde. Dies unterstreiche den hohen Wert seiner Führung für das Auswärtige Amt, insbesondere in einer Phase erhöhter globaler Anspannung und Wandel.