Während das Verkehrsaufkommen auf den deutschen Autobahnen zunimmt, verzeichnete der ADAC im Jahr 2024 eine bemerkenswerte Zunahme der Staus. Insgesamt wurden 516.000 Stauereignisse registriert, was eine Steigerung um 12.000 im Vergleich zum Vorjahr darstellt. Auch die kumulierte Dauer dieser Staus ist mit insgesamt 448.000 Stunden um 21.000 Stunden gestiegen. Diese Entwicklung deutet auf eine leichte Verschlechterung der Verkehrslage hin, trotz eines Rückgangs bei der Gesamtlänge der Staus um 18.000 Kilometer auf nun 859.000 Kilometer.
Besonders betroffen sind Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg, wobei sich der Stauanteil in NRW mit 31,5 Prozent der gesamten Staukilometer am höchsten zeigt. Allerdings sind diese Zahlen aufgrund der unterschiedlichen Autobahnnetzgrößen nur bedingt aussagekräftig. Bei der Analyse der Stauintensität pro Autobahnkilometer belegen die Stadtstaaten Berlin, Hamburg und Bremen die vorderen Plätze.
Ein Grund für die zunehmenden Staus ist das um vier Prozent gestiegene Verkehrsaufkommen und die Vielzahl an Baustellen, was den ADAC zur Forderung nach Modernisierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur verleitet.
In der Wochenanalyse zeigen sich Mittwoch und Donnerstag als besonders stauanfällige Tage, während die größten Stauspitzen vor Feiertagen auftreten. Besonders hervor sticht der 17. Mai, der Freitag vor Pfingsten, mit rekordverdächtigen 2.500 Staustunden. Wetterereignisse wie der Wintereinbruch Mitte Januar führten ebenfalls zu außergewöhnlich langen Staus, so etwa am 18. Januar auf der A61 mit bis zu 77 Kilometern.
Die Datenerhebung des ADAC beruht auf umfassenden Positions- und Geschwindigkeitsdaten, die via Lkw-Flotten und Smartphone-Apps gesammelt werden. Ereignisse werden als Staus klassifiziert, wenn die Geschwindigkeit über eine gewisse Zeitspanne unter 20 km/h fällt.