13. Juni, 2025

Health

Mehr Kollagen als Protein: Was Fitnessriegel dir versprechen – und was sie wirklich liefern

Teuer, süß, überbewertet: Warum viele Fitnessriegel ein schlechter Deal sind.

Mehr Kollagen als Protein: Was Fitnessriegel dir versprechen – und was sie wirklich liefern
Kollagen, Zuckeralkohole, leere Versprechen – viele Riegel halten nicht mal ihr Gewicht.

Sie versprechen den ultimativen Muskelaufbau, einen Snack ohne Reue und revolutionäre Rezepturen – doch viele Proteinriegel halten nicht mal, was auf der Verpackung steht. Die Branche ist voll von überzuckerten Mogelpackungen mit Fitness-Branding. Und während Influencer lautstark Rabattcodes verteilen wie Kamelle an Fastnacht, werfen erste kritische Stimmen einen genaueren Blick auf das, was drinsteckt. Oder besser gesagt: nicht drinsteckt.

Designer Bar oder Designer-Trick?

Besonders im Fokus: Die Designer Bars von ESN und die „exklusiven“ Snacks von More Nutrition. Die Stars unter den Influencer-Riegeln versprechen Hochgenuss mit Top-Nährwerten. Doch hinter dem Hype verbirgt sich oft eher ein Dessert als ein funktionaler Fitnessriegel.

Beispiel gefällig? Der „Designer Bar“ wirbt mit 13 g Protein – davon ein guter Teil Kollagen, also ein Protein, das dein Körper im Muskelaufbau etwa so gut verwertet wie ein IKEA-Stuhl Brokkoli verdaut.

Die Zutatenliste liest sich wie ein Chemiebaukasten auf Diät: Polydextrose, Sucralose, Maltit, modifizierte Stärke – dazu Palmöl, Kollagenpeptide und eine Dosis mehrwertige Alkohole, die deine Verdauung mehr challengen als dein nächstes Legday-Workout.

Der Clou: Diese Riegel kosten bis zu 2,69 Euro – und wiegen teilweise nicht mal so viel wie auf der Verpackung angegeben. Das ergaben diverse Social-Media-Recherchen und Kundenfeedbacks, bei denen Bar für Bar unter die Lupe genommen wurde. Und ja – die Waage lügt nicht.

Falsche Nährwertangaben bei ESN-Proteinriegel
by u/Ordnungstheorie in MogelPackung

Der 2,69-€-Skandal, über den niemand spricht

Ein Riegel, der zu leicht ist, bringt weniger Protein, weniger Kalorien – und mehr Gewinn pro Einheit für den Hersteller. Was wie ein kleiner Zahlentrick aussieht, wird bei hunderttausenden verkauften Riegeln zu einem Millionengeschäft auf Kosten der Konsumenten. Aber hey – Hauptsache, der Rabattcode ist catchy.

Die Hersteller? Schweigen. Die Influencer? Machen lieber weiter Werbung. Die Konsumenten? Kaufen aus Gewohnheit – oder weil ihnen keiner sagt, dass es auch anders geht.

Und dann kommt EVO.

Still, leise, ohne Marktschreierei hat sich EVO Sports Fuel in genau dieser Nische einen Namen gemacht. Die „EVOBAR“? Kein Kollagen. Kein Palmöl. Kein zugesetzter Zucker. Dafür bis zu 23 g hochwertiges Eiweiß – und satte 3 g Leucin pro Riegel. Klingt unspektakulär? Ist in Wirklichkeit aber genau das, was den Unterschied macht: Während andere Riegel Muskelaufbau versprechen, aber keine Bausteine liefern, stellt EVO sicher, dass dein Körper bekommt, was er braucht – und nicht nur, was sich gut verkaufen lässt.

Dass der Riegel dabei auch noch schmeckt, macht die Sache umso interessanter. Aber das gehört wohl zu den stillen Stärken von Unternehmen, die ihr Produkt nicht in Rabattcodes, sondern in Fakten verpacken.

„Fitnessriegel“ wie der berüchtigte ESN Golden Caramel aka "Billionaire Magnum" enthalten mehr Fett als ein Kinderriegel, mehr gesättigte Fettsäuren als ein Snickers – und in etwa so viel Nährwert wie ein Magnum Gold, nur ohne den Spaß. Und genau das ist der Punkt: Die Branche lebt von Inszenierung. Doch wer trainiert, sich bewusst ernährt oder einfach nicht für Lifestyle-Illusionen bezahlen will, der merkt: Es braucht neue Maßstäbe. Weniger Rabattgeschrei, mehr Inhalt. Weniger Kollagenmärchen, mehr Biochemie.