25. August, 2025

Politik

Medienpolitik im Fokus: Interview mit Nathanael Liminski

Nathanael Liminski, der ehemals als Chef der Staatskanzlei in Nordrhein-Westfalen fungierte und das Amt des Medienministers bekleidete, zeigt kontinuierlich ein starkes Engagement für die Senkung der Mehrwertsteuer auf Presseerzeugnisse. Trotz der Tatsache, dass dieser Vorschlag es nicht in den aktuellen Koalitionsvertrag geschafft hat, bleibt Liminski, seines Zeichens CDU-Politiker, entschlossen. Er führt an, dass eine komplette Steuerreduktion auf null Prozent einen bedeutenden Schritt zur Förderung der Medienvielfalt darstellt und hält diese Maßnahme für wirtschaftlich vernünftig und ordnungspolitisch gerechtfertigt.

Jedoch betont Liminski, dass eine bloße Steuerreduktion nicht ausreiche, um die zunehmenden Herausforderungen zu bewältigen, denen sich die deutsche Medienlandschaft gegenüber sieht. Er hebt die Notwendigkeit hervor, dringliche Fragen der Medienregulierung auf europäischer Ebene zu adressieren. Zu diesen Themen zählen das Urheberrecht, die Medienkonzentration sowie der Umgang mit den einflussreichen Plattformen der großen Technologieunternehmen. Liminski hebt zudem die Bedeutung der ausgewogenen Koexistenz von privaten und öffentlich-rechtlichen Rundfunkangeboten sowie der verschiedenen Medienformate hervor.

Obgleich es eine erhebliche Herausforderung darstellt, Unterstützung innerhalb der Bundesregierung zu erlangen, bleibt Liminski optimistisch und verweist auf die Dringlichkeit seiner Anliegen. In Bezug auf den Digital Services Act der Europäischen Union beobachtet er aufmerksam die Entwicklungen. Die Effektivität dieses Gesetzes, das darauf abzielt, Plattformen zu einer höheren Verantwortung im Bereich der Netzsicherheit zu verpflichten, betrachtet er noch als unbewiesen. Liminski betont, dass die Plattformen den Dialog suchen und warnt eindringlich davor, medienpolitische Fragestellungen als Verhandlungsmasse in handelspolitischen Gesprächen mit den Vereinigten Staaten zu missbrauchen.

Darüber hinaus äußert sich Liminski zu der sogenannten Digitalabgabe, die er als Instrument für die nachhaltige Finanzierung der Medienwelt sieht. Er ist der Überzeugung, dass digitale Plattformen, die von kreativen Inhalten erheblich profitieren, entsprechend zur Finanzierung beitragen sollten. In Bezug auf das generelle Verbot der Nutzung sozialer Medien für Jugendliche unter 16 Jahren ist Liminski skeptisch. Er sieht keine rechtliche oder technische Grundlage für ein solches Verbot und warnt vor einem drohenden Generationenkonflikt. Stattdessen setzt er auf effektiven Jugendmedienschutz, um Eltern mehr Sicherheit zu geben und den familiären Frieden zu fördern.