Anlässlich der Jubiläumsfeier der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft hat der Vorsitzende der Christlich-Sozialen Union (CSU), Markus Söder, mit weitreichenden Aussagen für Aufsehen gesorgt. Söder identifizierte bedeutende Möglichkeiten zur Budgetoptimierung im Bereich der staatlichen Sozialleistungen, wobei er insbesondere das Bürgergeld in den Mittelpunkt seiner Kritik stellte. Dieses bezeichnete er als Ursprung einer "Ungerechtigkeitslücke", die dringend geschlossen werden müsse. Söder forderte eine grundlegende Überprüfung der sozialpolitischen Maßnahmen, um eine gezielte Unterstützung für die Integration in den Arbeitsmarkt sicherzustellen, während gleichzeitig der Lebensstandard der Betroffenen gewahrt wird. Diesbezüglich gibt es innerhalb der schwarz-roten Koalition allerdings unterschiedliche Ansichten, vor allem hinsichtlich des Umfangs der von Söder vorgeschlagenen Einsparungen.
Ein weiterer Punkt, der von Söder angesprochen wurde, betrifft die steigenden Beiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung. Diese könnten laut Söder zahlreiche Bürger finanziell zusätzlich belasten. Um dem entgegenzuwirken, sprach der CSU-Chef sich für die Entwicklung eines umfassenden Reformpakets aus. Ein solches Konzept sollte verstärkt auf Wettbewerb setzen und die Digitalisierung im Krankenversicherungssektor voranbringen. Söder betonte, dass sowohl die Bereiche der Honorare als auch die Leistungen einer gründlichen Überprüfung unterzogen werden müssten. Es ist zu erwarten, dass Bundesgesundheitsministerin Nina Warken in naher Zukunft einen detaillierten Vorschlag vorlegen wird, doch warnte Söder bereits vor übertriebenen Erwartungen und versprach keine schnellen Lösungen.
Im anhaltenden Dialog über die Mütterrente verteidigte Söder die jüngst eingeführten Regelungen mit Nachdruck. Ziel dieser Anpassungen ist es, vor allem älteren Frauen mit geringeren Renten ein höheres Maß an wirtschaftlicher Sicherheit zu bieten. Die von der Union und den Sozialdemokraten beschlossene Standardisierung der Mütterrente soll aus Steuermitteln finanziert werden. Die Reform sieht vor, dass alle Mütter, unabhängig vom Geburtsjahr ihrer Kinder, einheitlich mit drei Rentenpunkten bewertet werden. Söder unterstrich die Bedeutung dieser Maßnahme zur Förderung der Gleichstellung und zur Minderung des Armutsrisikos unter älteren Frauen.