24. November, 2025

Märkte

Marktrückgang im Luxussegment: Ein Sektor im Wandel

Der globale Luxusgütermarkt steht gegenwärtig vor signifikanten Herausforderungen, wie aus jüngsten Analysen von Bain & Company in Zusammenarbeit mit der Fondazione Altagamma hervorgeht. Diese Prognosen deuten auf einen Rückgang der Branche hin, wobei für das Jahr 2025 ein Umsatz von 1,44 Billionen Euro erwartet wird. Dies entspricht einem erneuten Rückgang im Vergleich zum Vorjahr, 2024, in dem der Umsatz um 34 Milliarden Euro höher war. Der Rückgang summiert sich somit auf beachtliche 54 Milliarden Euro, und verdeutlicht die gegenwärtigen Schwierigkeiten im Luxusgütersektor.

Trotz dieser kurzfristigen Schwierigkeiten bleibt die langfristige Perspektive für den Luxusgütermarkt jedoch vielversprechend. Rückblickend auf das Jahr 2019 lag das Umsatzniveau um 169 Milliarden Euro niedriger als in der heutigen Betrachtung. Bain prognostiziert, dass der Markt bis zum Jahr 2035 auf beeindruckende 2,2 bis 2,7 Billionen Euro anwachsen könnte. Derzeit sind vor allem die sinkenden Verkaufszahlen in Schlüsselsegmenten wie Luxusautos ein wesentlicher Faktor für den Umsatzrückgang. Dieses Segment weist trotz eines Umsatzes von 545 Milliarden Euro einen Rückgang von 6 Prozent auf. Zudem verzeichnen hochwertige Weine und Spirituosen einen Rückgang von 5 Prozent und generieren derzeit einen Umsatz von 93 Milliarden Euro.

Der Kunstmarkt sieht sich ebenfalls mit einem deutlichen Minus von 9 Prozent konfrontiert, wodurch der Umsatz in diesem Bereich auf 31 Milliarden Euro gesunken ist. Im Bereich der persönlichen Luxusgüter ist ein leichter Rückgang von 2 Prozent auf nunmehr 358 Milliarden Euro zu verzeichnen. Jedoch sei hier auf Währungseffekte hingewiesen, welche die tatsächliche Stabilität der Marktposition verschleiern könnten.

Inmitten dieser Entwicklungen verschiebt sich der Fokus im Luxussegment zunehmend hin zu einzigartigen Erlebnissen. Insbesondere Luxushotels, exklusive Restaurants und Luxuskreuzfahrten verzeichnen ein deutliches Wachstum. Die Umsätze von Luxushotels stiegen um 3 Prozent und belaufen sich nun auf 251 Milliarden Euro, während exklusive Restaurantbesuche eine Umsatzsteigerung von 5 Prozent auf 74 Milliarden Euro verbuchten. Luxuskreuzfahrten verzeichnen mit einem Anstieg von 10 Prozent auf 6 Milliarden Euro einen bemerkenswerten Zuwachs.

Die regionale Betrachtung des Marktes zeigt Schwächen in China und Europa, während der Nahe Osten weiterhin mit einem stabilen Wachstum aufwarten kann. Derzeit ist die Anzahl der Luxusgüterkäufer rückläufig: Während es im Jahr 2022 noch 400 Millionen Käufer mit einer Kaufaktivitätsrate von 60 Prozent gab, beläuft sich deren Zahl heute nur noch auf 340 Millionen, von denen 40 bis 45 Prozent aktiv sind. Bain erwartet jedoch, dass sich die Zahl der Konsumenten zukünftig wieder erholen könnte und die positive Aussicht auf eine Rückkehr zu einer größeren Konsumentenbasis besteht.