26. August, 2025

Märkte

Marktnüchternheit an der Wall Street: Zinserwartungen treffen auf Realität

Am New Yorker Aktienmarkt trat zu Beginn der Woche erneut Ernüchterung ein, ausgelöst durch Spekulationen über eine mögliche Zinssenkung der US-Notenbank und wachsendem Unbehagen über steigende Zölle, die Inflationsrisiken mit sich bringen könnten. Investoren richteten ihre Aufmerksamkeit verstärkt auf die bevorstehenden Preisdaten, die eine entscheidende Rolle bei den weiteren Marktentwicklungen spielen dürften. Insbesondere die großen Standardwerte des Dow Jones Industrial Average spiegelten diese Unsicherheiten wider und gerieten zunehmend unter Verkaufsdruck. Der führende Index der Wall Street schloss den Handelstag um 0,77 Prozent niedriger bei 45.282,47 Punkten, nachdem er sich zuvor einem jüngst erreichten Rekordhoch genähert hatte, das durch optimistische Zinssignale des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell ausgelöst worden war.

Auch die anderen großen Indizes, der S&P 500 und der Nasdaq 100, erlebten Rückgänge. Der S&P 500 fiel um 0,43 Prozent auf 6.439,32 Punkte, während der Nasdaq 100 um 0,31 Prozent auf 23.425,61 Zähler zurückging. Diese Bewegungen folgen auf eine Phase, in der beide Indizes bereits ihre bisherigen Bestmarken hinter sich gelassen hatten. Während einige Marktteilnehmer Hoffnungen auf den baldigen Quartalsbericht hegten, reichten die Kurssteigerungen bei den Aktien des Halbleiterunternehmens Nvidia, die an der Nasdaq notierten und ein Prozent zulegten, nicht aus, um die allgemeine Marktstimmung zu heben. Nvidia gelang es dennoch, sich im Dow Jones als starker Vertreter zu positionieren, während die Aktien von Pharmariesen wie Amgen und Merck & Co deutliche Schwächen zeigten.

In der Möbelbranche wurden die Anleger durch die Ankündigung einer umfassenden US-Zolluntersuchung in Aufruhr versetzt. Dies führte zu einem deutlichen Abverkauf von Aktien potenziell betroffener Unternehmen, wie zum Beispiel Wayfair und RH, deren Aktienkurse um bis zu sechs Prozent sanken. Unterdessen erregte die Aussicht auf eine Staatsbeteiligung bei Intel Aufmerksamkeit. Im Rahmen eines Abkommens erhält die US-Regierung im Gegenzug für milliardenschwere Subventionen einen zehnprozentigen Anteil am strauchelnden Halbleiterunternehmen. Zwar registrierten die Intel-Aktien kurzfristige Kursgewinne, verloren am Ende des Handelstages jedoch ein Prozent an Wert. Erste Analystenstimmen äußerten Bedenken über die Nachhaltigkeit dieser Entscheidung.

Ein besonders schwerer Schlag traf den Getränkekonzern Keurig Dr Pepper, dessen Aktienkurs um 11,5 Prozent fiel. Grund hierfür war das angekündigte Übernahmevorhaben des niederländischen Kaffee- und Tee-Anbieters JDE Peet's, das für 15,7 Milliarden Euro geplant ist. Trotz der strategischen Überlegung, das schwächelnde Kaffee-Segment zu stärken, warnte Analystin Carla Casella von JPMorgan vor den finanziellen Risiken einer erhöhten Verschuldung, die möglicherweise eine Herabstufung der Bonität zur Folge haben könnte.