20. November, 2025

Wirtschaft

MAN plant signifikante Personalreduktion - Gewerkschaften und Betriebsrat zeigen zunehmenden Widerstand

Der renommierte Nutzfahrzeughersteller MAN hat angekündigt, in den kommenden zehn Jahren etwa 2.300 Stellen in Deutschland abzubauen. Diese Maßnahme erfolgt im Rahmen eines strategischen Plans zur Anpassung an aktuelle Marktanforderungen und wird nach Angaben eines Unternehmenssprechers auf eine "absolut sozialverträgliche" Weise umgesetzt, sodass ordentliche Kündigungen vermieden werden sollen.

Der Abbau betrifft insbesondere die Standorte in München, Salzgitter und Nürnberg. In München sollen rund 1.300 Stellen, in Salzgitter 600 und in Nürnberg 400 Jobs abgeschafft werden. Diese Entscheidung wird im Kontext einer schwachen Marktlage für Lastwagen in Deutschland getroffen. Hinzu kommen Herausforderungen durch hohe Strom- und Arbeitskosten sowie ein wachsender Wettbewerbsdruck aus Asien. All diese Faktoren haben das Unternehmen dazu bewogen, in eine intensive Investitionsphase einzutreten, die sowohl zur Erweiterung des Produktportfolios als auch zur Sicherung der Rentabilität dient.

Der Übergang zu elektrisch betriebenen Nutzfahrzeugen steht für europäische Hersteller noch am Anfang. MAN betont dabei, dass der geplante Personalabbau im Verhältnis zur natürlichen Abgangsrate, zum Beispiel durch Ruhestand, relativ gering ausfällt. MAN bleibt somit ein bedeutender Arbeitgeber in Deutschland und wird nach der Umsetzung der Maßnahmen weiterhin etwa 13.000 Mitarbeitende beschäftigen. Sämtliche Produktionsstandorte in München, Nürnberg, Salzgitter und Wittlich werden aufrechterhalten. Für diese Werke sind umfassende Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro über einen Zeitraum von fünf Jahren vorgesehen.

Die Ankündigung stößt jedoch auf erhebliche Kritik seitens der Gewerkschaft IG Metall und des Betriebsrats. Besondere Besorgnis äußern die Vertreter über die mögliche Verlagerung der Produktion nach Polen, die als Bedrohung für die Zukunft des Münchner Hauptwerks gesehen wird, so Sybille Wankel von der IG Metall. Auch Karina Schnur, die Vorsitzende des Gesamtbetriebsrats, zeigt sich enttäuscht und betont, dass der Konzern bislang keinen ernsthaften Verhandlungswillen bezüglich alternativer Lösungsansätze für die Verlagerungspläne erkennen lasse, was in der Belegschaft Unmut erzeugt.