Die politische Krise in Frankreich bleibt ungelöst, nachdem das jüngste Treffen zwischen Präsident Emmanuel Macron und Vertretern der verschiedenen politischen Parteien in Paris ohne nennenswerte Fortschritte beendet wurde. Trotz intensiver Beratungen hat der Präsident bisher keine klar definierte Strategie für die künftige politische Ausrichtung des Landes vorgelegt. Allerdings zeigt sich Macron entschlossen, bis zum Abend einen neuen Premierminister zu ernennen – so lauten Berichte aus dem Élysée-Palast.
Die Möglichkeit, das Parlament aufzulösen und Neuwahlen in Erwägung zu ziehen, scheint momentan keine Option zu sein. Die Gespräche konzentrierten sich insbesondere auf die Positionen der Sozialisten, Kommunisten und Grünen. Obwohl deren Standpunkte angehört wurden, haben sich daraus bisher keine konkreten Maßnahmen ergeben. Präsident Macron deutete zwar an, die umstrittene Rentenreform eventuell auszusetzen, doch bleibt die Skepsis hinsichtlich eines umfassenden politischen Kurswechsels bestehen.
Repräsentanten der linken Parteien äußerten Zweifel daran, dass ein Premier aus ihren Reihen in Betracht gezogen wird, da dies als höchst unwahrscheinlich gilt. Die Regierung Macrons sieht sich der Herausforderung gegenüber, ohne eine parlamentarische Mehrheit handlungsfähig zu bleiben. Das Fehlen einer einheitlichen Linie könnte zu einem empfindlichen Verlust der Unterstützung durch die konservative Partei Les Républicains führen.
Trotz der weiterhin ungelösten Machtfragen plant Macron, die Öffentlichkeit bis spätestens 20 Uhr am Freitagabend über die Ernennung des neuen Premierministers zu informieren. Diese Entscheidung wird als entscheidend für die Zukunft der aktuellen Regierung und die politische Stabilität des Landes betrachtet, insbesondere in einer Zeit, in der Frankreich vor großen sozialen und wirtschaftlichen Herausforderungen steht.