16. März, 2025

Wirtschaft

Lufthansa-Warnstreik legt Flugbetrieb lahm

Lufthansa-Warnstreik legt Flugbetrieb lahm

Mit dem zweiten Warnstreik setzt das Bodenpersonal der Lufthansa erneut ein deutliches Zeichen im laufenden Tarifkonflikt. Die Folgen für das Unternehmen und seine Kunden sind gravierend: Hunderte Flugausfälle und über 100.000 Passagiere stehen vor großen Herausforderungen. Bereits am Montagabend musste die Lufthansa an ihrem wichtigsten Hub in Frankfurt zahlreiche Flüge canceln, wobei lediglich einige Interkontinentalverbindungen aufrechterhalten wurden.

Der Ausstand, der zunächst am Montagabend mit den Mitarbeitern aus den Bereichen Technik, Logistik, Fracht und IT seinen Anfang nahm, wurde durch den Verdi-Streikführer Marvin Reschinsky bestätigt. Diese Aktion findet ihre Fortsetzung am Dienstagmorgen mit der Einbeziehung des Bodenpersonals an verschiedenen deutschen Standorten.

Die Airline steht vor der Herausforderung, angesichts des Ausstands gerade einmal 10 bis 20 Prozent des gewöhnlich avisierten Kontingents von circa 1000 Flügen am Dienstag durchführen zu können. Erinnerungen werden wach an den ersten Warnstreik vor etwa zwei Wochen, als rund 900 Flüge ausfielen. Lufthansa rät Kunden, deren Flüge gestrichen wurden, von einem Gang zum Airport ab, da eine persönliche Umbuchung vor Ort nicht möglich sein wird.

Bei der Ferientochter Discover hatte man indes Glück im Unglück: Einzig ein Flug nach Mallorca fiel dem Pilotenstreik zum Opfer. Alle geplanten Starts der Boeing 787 wurden laut einem Sprecher des Konzerns trotz der Solidaritätsbekundung der Vereinigung Cockpit bei der Langstrecke ohne Beeinträchtigung durchgeführt.

Die Hintergründe des Warnstreiks liegen in der konzernweiten Auseinandersetzung um die Vergütungstarifverhandlungen, die etwa 25.000 Beschäftigte am Boden betreffen – darunter Verschiedene Unternehmensteile der Lufthansa-Gruppe. Während Verdi die Streikmaßnahmen als unerlässlich für den Fortschritt der Verhandlungen erachtet, steht die nächste Gesprächsrunde am Mittwoch an. Die Gewerkschaft sieht in der bisherigen Verhandlungsführung der Lufthansa keinen Willen zur Verbesserung des bestehenden Angebots.