29. September, 2025

Märkte

LNG-Exportwachstum schwächelt: Wie steigende Energiepreise drohen

LNG-Exportwachstum schwächelt: Wie steigende Energiepreise drohen

Der globale Markt für verflüssigtes Erdgas (LNG) befindet sich in einem Dilemma, da die Exporte mit der langsamsten Rate seit 2015 wachsen. Diese Stagnation könnte anhaltend hohe Preise zur Folge haben, bis neue Kapazitäten online gehen, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Aktuelle Daten von Kpler prognostizieren für dieses Jahr ein bescheidenes Wachstum der LNG-Lieferungen um lediglich 0,4% auf rund 414 Millionen Tonnen. Verzögerungen bei US-Projekten und Sanktionen gegen Russlands neueste Anlage haben den Zufluss neuer Lieferungen beeinträchtigt. Die Energiekrise im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt 2022 hat den LNG-Markt aus dem Gleichgewicht gebracht. Europa musste seine Abhängigkeit von russischem Pipeline-Gas reduzieren und stärker auf das tiefgekühlte LNG zurückgreifen. Die knappe Angebotslage macht den Markt anfällig für Preisschwankungen, die vor allem in Europa und Asien spürbar sind. Das Jahr 2025 könnte jedoch eine Entspannung bringen, wenn neue Projekte in den USA und eine zusätzliche Anlage in Kanada die Produktion erhöhen. Vor Kurzem hat die Plaquemines-Anlage von Venture Global LNG ihre erste Lieferung auf den Weg gebracht, und Cheniere Energys Corpus-Christi-Anlage nahm die Produktion der ersten Expansionsphase auf. Die USA behaupteten sich als weltweit führender Exporteur, nachdem sie 2024 mit 87 Millionen Tonnen einen Rekordwert erreichten. China bleibt mit über 78 Millionen Tonnen der größte LNG-Käufer und verzeichnete im Jahresvergleich ein Plus von 8,5%. Dennoch liegt dieser Wert leicht unter den 80 Millionen Tonnen, die 2021 eingeführt wurden.