02. Mai, 2025

Liquiditätspräferenztheorie von Keynes

Die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes ist ein ökonomischer Ansatz, der von dem britischen Ökonomen John Maynard Keynes entwickelt wurde. Diese Theorie konzentriert sich auf die Vorlieben von Anlegern in Bezug auf die Liquidität von Vermögenswerten, insbesondere von Geld.

Gemäß der Liquiditätspräferenztheorie glaubt Keynes, dass Anleger eine gewisse Präferenz für Liquidität haben. Das bedeutet, dass sie Vermögenswerte bevorzugen, die leicht in Bargeld umgewandelt werden können. Die Liquiditätspräferenz hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie beispielsweise der Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung des Marktes, den erwarteten Renditen anderer Vermögenswerte und den Liquiditätskosten.

Keynes argumentiert, dass in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit und hoher Unsicherheit über die künftige Liquiditätsnachfrage die Anleger eine höhere Liquiditätspräferenz haben. Sie bevorzugen Bargeld oder andere liquide Vermögenswerte, um flexibel auf unvorhergesehene Ereignisse reagieren zu können. Dies führt dazu, dass die Nachfrage nach liquiden Mitteln steigt und die Anleger weniger bereit sind, in langfristige Vermögenswerte zu investieren.

Die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes hat wichtige Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Wenn die Anleger eine höhere Liquiditätspräferenz haben, sinken die Preise von illiquiden Vermögenswerten wie Aktien, Anleihen oder Immobilien. Gleichzeitig steigen die Preise von liquiden Vermögenswerten wie Bargeld oder kurzfristigen Anleihen.

Darüber hinaus beeinflusst die Liquiditätspräferenztheorie auch die Geldpolitik. Wenn die Liquiditätspräferenz hoch ist, kann die Zentralbank die Geldmenge erhöhen, um die Zinssätze zu senken und die Nachfrage nach liquiden Mitteln zu befriedigen. Auf der anderen Seite kann die Zentralbank die Geldmenge verringern, um die Inflation zu kontrollieren, wenn die Liquiditätspräferenz niedrig ist.

Insgesamt ist die Liquiditätspräferenztheorie von Keynes ein wichtiger Beitrag zur Finanztheorie und hat erheblichen Einfluss auf die Kapitalmärkte und die Geldpolitik.