Der Präsident der Republik Lettland, Edgars Rinkēvičs, hat anlässlich eines Besuchs an der Ostgrenze des Landes zu Russland und Belarus die dringliche Notwendigkeit einer beschleunigten Verstärkung der EU-Außengrenze hervorgehoben. Angesichts der anhaltenden Unsicherheiten im Zuge der Ukraine-Krise hob Rinkēvičs die Dringlichkeit hervor, auf sämtliche Szenarien vorbereitet zu sein, die sich in den kommenden Jahren ergeben könnten.
Während seines Grenzbesuchs wurde Präsident Rinkēvičs vom Generalstabschef der lettischen Streitkräfte, Kaspars Pudāns, und dem Leiter des Grenzschutzdienstes, Guntis Pujāts, begleitet. An der Dreiländergrenze ließ sich das Trio über den Fortschritt der laufenden Arbeiten an Verteidigungsanlagen wie Zäunen, Betonbarrieren und Panzersperren informieren. Präsident Rinkēvičs zeigte sich erfreut über die sichtbaren Fortschritte, die an der etwa 400 Kilometer langen Grenze erzielt wurden. Allerdings wies er auf anhaltenden Handlungsbedarf hin, insbesondere hinsichtlich der Integration moderner Technologie.
Präsident Rinkēvičs betonte die Bedeutung von erweiterten Überwachungseinrichtungen, darunter Sensoren und Kameras, zur Ergänzung der physischen Barrieren. Außerdem sei eine Erweiterung des Grenzstreifens von derzeit 12 Metern auf 42 Meter eine wünschenswerte Maßnahme, um die Sicherheit weiter zu erhöhen. Diese Initiativen sind Teil eines umfassenderen Sicherheitsplans, den Lettland gemeinsam mit seinen Nachbarn Estland und Litauen in enger Zusammenarbeit mit der NATO zur Errichtung einer effektiven Verteidigungslinie gegen potenzielle Aggressoren plant. Diese Pläne stehen im Einklang mit den strategischen Absprachen mit der NATO zur Verteidigung des Baltikums.
Für den Zeitraum von 2024 bis 2028 hat Lettland Investitionen von rund 300 Millionen Euro vorgesehen, um die Befestigungsanlagen an der Grenze zu stärken. Trotz des planmäßigen Fortschritts an kritischen Strecken bleibt die zügige Klärung von Enteignungen und Entschädigungen für betroffene Grundstückseigner eine vordringliche Angelegenheit, die einer raschen parlamentarischen Lösung bedarf.
Rinkēvičs hob außerdem hervor, dass die Sicherung der Grenzen eine dauerhafte Aufgabe darstellt, die kontinuierlicher Aufmerksamkeit und Anpassung bedarf. Er äußerte die Hoffnung, dass diese umfassende Kombination aus physischen und technologischen Maßnahmen, unterstützt durch die Präsenz der NATO, potenzielle Angreifer davon abhalten wird, feindliche Handlungen zu unternehmen. Lettland bleibt fest entschlossen, in Zusammenarbeit mit seinen internationalen Partnern die Sicherheit seiner Grenzen und seiner Bevölkerung zu gewährleisten.