Das Bundesministerium für Digitales und Verkehr hat jüngst ein bedeutendes Eckpunktepapier zur sogenannten „Kupfer-Glas-Migration“ veröffentlicht. Dieses Dokument zielt darauf ab, den Übergang von herkömmlichen Kupfer-basierten DSL-Verbindungen hin zu modernen Glasfasertechnologien, insbesondere „Fiber to the Home“ (FTTH), zu fördern. Ein zentrales Anliegen ist es, durch attraktive Preisgestaltungen sowie umfassende Informationskampagnen den Verbrauchern den Wechsel zu erleichtern. Bundesdigitalminister Karsten Wildberger (CDU) hebt die unerlässliche Notwendigkeit einer überzeugenden Kommunikationsstrategie hervor, welche die Vorzüge der Glasfasertechnik verdeutlicht, um die gleichzeitige Aufrechterhaltung zweier paralleler Netzstrukturen zu vermeiden.
Das nach wie vor weit verbreitete Kupfernetz stellt für viele Telekommunikationsunternehmen ein Hemmnis dar, das Investitionen in den Ausbau des Glasfasernetzes einschränkt. Diese Situation wird durch die Tatsache verschärft, dass aktuell noch rund 63,1 Prozent der deutschen Internetanschlüsse auf veralteten Kupferkabeln basieren, während lediglich 15,5 Prozent direkt auf FTTH zurückgreifen.
Ein verbindliches Datum für die vollständige Abschaltung der DSL-Technologie ist bislang nicht festgelegt worden, obwohl die Europäische Kommission eine Abschaltung bis zum Jahr 2030 gefordert hatte. Derzeit wird eine schrittweise Umstellung ins Auge gefasst, die realistischerweise frühestens zwischen 2035 und 2040 realisiert werden könnte. Dennoch könnte die Abkehr von der alten Technologie in ausgewählten Regionen bereits 2028 initiiert werden.
In diesem Kontext wird die Reform des Abschaltverfahrens in Erwägung gezogen. Ziel ist es, nicht allein die Deutsche Telekom, sondern auch die Bundesnetzagentur sowie einzelne Glasfaserunternehmen aktiv in diesen Transformationsprozess einzubinden. Diese Überlegungen könnten einen entscheidenden Schritt hin zu einer umfassenden Gesetzesnovelle darstellen, die den Ausbau der Glasfaserinfrastruktur maßgeblich vorantreibt.
Das vorgelegte Eckpunktepapier entfaltet innerhalb der Branche bereits positive Resonanz. Vodafone Deutschland begrüßt die Initiative als wegweisenden Schritt hin zum Ende der DSL-Technologie, während sich die Deutsche Telekom zurückhaltend äußert und die künftigen Auswirkungen auf ihre Investitionsentscheidungen abwarten möchte.