In der krisengeschüttelten Ostukraine hat ein erneuter Angriff russischer Streitkräfte auf strategisch wichtige Infrastrukturen stattgefunden. Ein gezielter Raketenbeschuss hat den Staudamm bei Petschenihy erheblich beschädigt, was weitreichende Konsequenzen für die logistischen Fähigkeiten der ukrainischen Armee nach sich zieht. Der Bürgermeister von Petschenihy, Olexander Gussarow, informierte die Öffentlichkeit über die Plattform Telegram darüber, dass die Straße, welche über den besagten Damm führt, aufgrund der Schäden gesperrt werden musste.
Dieser Staudamm, der den Fluss Siwerskyj Donez aufstaut, trägt eine entscheidende Bedeutung, da er eine wichtige Fernstraße zu den Frontlinien in Woltschansk, Welykyj Burluk und Kupjansk verbindet. Diese Orte sind seit geraumer Zeit zunehmend dem Druck russischer Truppenbewegungen ausgesetzt, was die Schließung dieser Verkehrsstrecke zu einem substanziellen Hindernis für die Verteidigungsanstrengungen der Ukraine macht. Zudem berichteten ukrainische Kanäle auf Telegram, dass eine weitere Brücke über den Stausee bei Staryj Saltiw durch feindliche Angriffe zerstört wurde.
Dennoch bemüht sich die ukrainische Armee, die Auswirkungen dieser strategischen Rückschläge abzumildern. Das 16. Armeekorps hat über Facebook die Entschlossenheit der ukrainischen Streitkräfte betont, indem es erklärte, dass selbst eine vollständige Zerstörung des Staudamms die militärische Handlungsfähigkeit nicht entscheidend beeinträchtigen würde. Es sind alternative Routen verfügbar, welche die fortwährende Versorgung der Truppen gewährleisten. Darüber hinaus wurden ausreichende Vorräte an Waffen und Munition in den gefährdeten Gebieten hervorgehoben sowie der schnelle Reparatureinsatz für die beschädigte Infrastruktur.
Zudem wird durch die ukrainische Seite auf die völkerrechtlichen Bestimmungen verwiesen, die den Schutz kritischer Infrastrukturen wie Talsperren, Staudämme oder Atomkraftwerke in Konfliktsituationen regeln. Seit dem Beginn der russischen Offensive im Jahr 2022 sind zahlreiche Brücken und Dämme, insbesondere in der Region Charkiw, als Ziel feindlicher Angriffe gewählt worden. Ein besonders tragisches Beispiel stellt die Sprengung des Staudamms von Kachowka im Jahr 2023 dar, die in eine verheerende Flutkatastrophe mündete und sowohl eine erhebliche Zahl an Menschenleben kostete als auch massive Sachschäden verursachte.